Der Zubau von Solarstromanlagen in Deutschland blieb im Januar dieses Jahres unter 200 Megawatt. Immerhin stieg die durchschnittliche Anlagengröße wieder.
Im ersten Monat dieses Jahres blieb der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland auf dem gleichen Niveau wie im vergangenen Jahr. Insgesamt gingen im Januar 5.970 neue Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 193,45 Megawatt neu ans Netz. Damit lag auch die durchschnittliche Anlagenleistung mit 32 Kilowatt leicht über dem Niveau des vergangenen Jahres.
Drei Anlagen knapp unter zehn Megawatt
Das liegt daran, dass allein im Januar drei Solaranlagen mit einer Leistung von knapp zehn Megawatt fertiggestellt wurden. Davon ist der Solarpark in der südwestpfälzischen 3.531-Seelen-Gemeinde Thaleischweiler-Fröschen mit einer Leistung von 9.999 Kilowatt der Größte. Mit 9.984 Kilowatt ist der Solarpark auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände Schwabstadl im oberbayerischen Obermeitingen nur unwesentlich kleiner. Er ging nach Bauverzögerungen am 22. Januar 2014 in Betrieb. Die Verzögerungen wurden durch die Bundeswehr verursacht, die durch eventuelle Blendungen durch die Solarmodule der Anlage Störungen für den Flugbetrieb des benachbarten Fliegerhorstes Lechfeld befürchtete. Mit einer Leistung von 9.913 Kilowatt bleibt auch der Solarpark des Hamburger Betreibers von Solaranlagen Enerparc in Löcknitz unter der Obergrenze der Förderung von Solarstrom, die bei zehn Megawatt liegt. Die Anlage erstreckt sich auf einer Freifläche entlang der Bahnstrecke zwischen Pasewalk in Vorpommern und der polnischen Ostseestadt Szczecin und ging am 17. Januar in Betrieb. Insgesamt lag die Leistung von 28 Anlagen über einem Megawatt.
Politische Debatte wirkt sich auf den Markt aus
Der Großteil der neuen Anlagen waren aber wiederum kleinere Anlagen, bei denen der Eigenverbrauch von Solarstrom eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit des Systems spielt. Nicht zuletzt hier ist der Grund, weshalb die neu zugebaute Leistung nur leicht über der des Vormonates blieb. Denn die Diskussion über die Bestrafung des Eigenverbrauchs von Solarstrom mit einer EEG-Umlage verunsichert vor allem kleine Gewerbebetriebe, die die Leidtragenden einer solchen Regelung wären. Denn sie sehen zwar in der Nutzung des eigenen Solarstroms eine Möglichkeit, die Unsicherheiten künftiger Strompreissteigerungen zu eliminieren. Doch erhebt die Bundesregierung tatsächlich die EEG-Umlage auch auf den Eigenverbrauch, ist die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen bedroht und die Gewerbekunden werden den konventionellen Stromanbietern wieder in die Arme getrieben. Dieser Effekt wird sich in den nächsten Monaten noch verstärken, so lange die Debatte andauert und die Bundesregierung von einem solchen Vorhaben nicht Abstand nimmt. (Sven Ullrich)