Die Vorteile der Solarenergie sind unschlagbar. Das hat auch die Armada der US-Streitmacht begriffen. Mehr eigene Ressourcen drosseln den Bedarf an fossilen Brennstoffen. Die Verteidigung des Landes funktioniert besser solar.
„Achtung, Solarstrom marsch!”, so oder ähnlich könnte es künftig durch die Truppen der Navy hallen. Denn das US-Marineministerium setzt künftig verstärkt auf Solarpower. Zusammen mit den Energieversorgern Western und Sempra U.S. Gas & Power hat das Ministerium den Bau eines Solarparks mit 210 Megawatt Leistung beschlossen. Der soll insgesamt 14 Stützpunkte mit Ökostrom versorgen. Dabei handelt es sich um den bis dato größten Lieferauftrag einer staatlichen Behörde in den USA. Die Tinte ist bereits trocken, der Vertrag wurde im Juli unterzeichnet.
Die Energieversorgung ist so breiter aufgestellt, begründet die Navy ihre Entscheidung und hat auch das Budget im Blick: Die Kosten für die Energieversorgung werden so stabil gehalten. Zudem leistet der Ökostrom einen Beitrag für die Energiesicherheit des Landes – er hat deshalb die Herzen der US-Patrioten erobert. Denn die Ressourcen sind bekanntlich frei verfügbar.
Tracker führen Module nach
Das neue Kraftwerk soll knapp 100 Kilometer von Phoenix entfernt im US-Bundesstaat Arizona entstehen. Insgesamt werden mehr als 650.000 Photovoltaikpaneele verbaut. Sie werden auf einachsigen Trackern installiert. So folgen sie wie von Geisterhand dem Lauf der Sonne. Ende 2016 soll das Solarkraftwerk Mesquite Solar 3 ans Netz gehen. Über die Laufzeit des Projekts spart die Navy damit gut 80 Millionen Euro ein.
Bereits 2009 hat der Verteidigungsstab festgelegt, dass Ökostrom 2025 ein Viertel des Navy-Strombedarfs decken soll. Landesweit sind das nicht die höchsten Ziele: Beispielsweise sieht der US-Bundesstaat Kalifornien per Gesetz vor, dass die Energieversorger ein Drittel des Stroms im Jahr 2020 aus Erneuerbaren einspeisen müssen und 50 Prozent bis 2030. Nur der Bundesstaat Hawaii hat noch hehrere Ziele: 2045 soll die komplette Versorgung auf Öko umgestellt sein. Das passt in die Strategie der Regierung von Präsident Obama: Das US-amerikanische Energieministerium will umgerechnet rund 90 Millionen Euro in die Solarforschung investieren. Das verkündete US-Energieminister Ernest Moniz Mitte September.
Geld für solare Forschung
22 Einzelprojekte von Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen sowie Universitäten und Forschungszentren erhalten 46 Millionen Euro. Weitere 44 Millionen Euro werden verwendet, um die Technologie insgesamt zu verbessern. Vor allem soll der Wirkungsgrad der Module so weiter gesteigert werden. Und davon soll auch die Marine künftig profitieren. Bei der feierlichen Zeremonie besiegelte Marineminister Ray Mabus den Pakt. Er unterzeichnete symbolisch auf einem der Photovoltaikmodule. Optimal für die PR, weniger gut für die Leistung des Moduls. (Niels H. Petersen)