In Berlin treffen sich morgen und übermorgen internationale Experten und Regierungsvertreter zum ersten Berliner Energy Transition Dialogue. Die Teilnehmer werden vor allem Strategien für eine weltweite Energiewende diskutieren. Die Bundesregierung sitzt zusammen mit Branchenvertretern und Spezialisten an einem Tisch.
Reden über die Energiewende – dies wollen Branchenvertreter und die Bundesregierung in den kommenden beiden Tagen. Auf dem ersten Berlin Energy Transition Dialogue im Auswärtigen Amt empfängt der Hausherr Frank-Walter Steinmeier einige Vertreter der Branchen der erneuerbaren Energien sowie seinen Kabinettskollegen Bundeswirtschaftsminister Siegmar Gabriel. Am Tisch sitzen unter anderem Hermann Albers, Vizepräsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) und Joachim Goldbeck, Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Außerdem wird eine Reihe von internationalen Experten sowie Regierungsvertreter anderer Länder an der Gesprächsrunde teilnehmen. Inhaltlich geht es um Strategien und die Umsetzung einer nachhaltigen, kostengünstigen und verlässlichen Energieversorgung. Die Konferenz ist auf Initiative des BSW-Solar zustande gekommen, der damit den Prozess der Energiewende weltweit anschieben will. Außerdem geht es ihm um die globale Förderung der Photovoltaik.
Beginn der dritten industriellen Revolution
Bereits am heutigen Mittwoch empfängt der BSW-Solar den amerikanischen Ökonomen Jeremy Rifkin zu einem exklusiven Hintergrundgespräch. „Deutschlands historischer Umstieg auf erneuerbare Energien ohne Grenzkosten läutet den Beginn der dritten industriellen Revolution und einer postkarbonen Gesellschaft ein“, erklärt Rifkin im Vorfeld des Treffens. „Ich hoffe, dass die Regierungsvertreter aus aller Welt, die sich am Berlin Energy Transition Dialogue beteiligen, mit Deutschland gemeinsam eine neue Ära der erneuerbaren Energien und nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung einläuten werden.“ Rifkin, der morgen im Auswärtigen Amt eine Grundsatzrede halten wird, ist Professor an der Universität von Pennsylvania und Berater der Europäischen Kommission. Er hat sich spezialisiert auf die Frage der Auswirkung des wissenschaftlichen und technischen Wandels auf die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft.
Technologischer Wandel ist Bestandteil der Energiewende
Unter den Teilnehmern am Energy Transition Dialogue ist auch Adnan Amin, Direktor der internationalen Agentur der Erneuerbaren Energien (IRENA). Der Kenianer spricht über die globalen Entwicklungen und Herausforderungen. „Deutschland hat frühzeitig erkannt, dass technologische Innovationen ein wichtiger Bestandteil der Energiewende sind“, lobt er das Engagement der früheren Bundesregierung, die die Energiewende in Deutschland mit der Förderung der erneuerbaren Energien in Gang gesetzt hat. „Dieses Wissen hat die notwendigen Innovationen und Investitionen ausgelöst, um die benötigten Technologien zu entwickeln und wirtschaftlich einsetzbar zu machen und zwar in entwickelten Volkswirtschaften wie in Entwicklungsländern.“ (su)