Vor zehn Jahren habe ich als damaliger Grossrat der Grünen einen Text Geschrieben, in dem es um saubere und dezentrale Energien ging, um das Ende der fossilen und atomaren Kraftwerke. Energie hoch drei, war er betitelt. Beruflich plante ich ein Mehrfamilienhaus von 1946, das wir auf Passivhausstandard gebracht haben.
Meine Erwartungen an die Solarbranche waren damals wie heute, dass Architekten und Fassadenbauer bald mehr Solartechnik in ihre Entwürfe integrieren. Die entsprechende Inkubationszeit bei der Photovoltaik dauert aber - ähnlich wie die Erfindung und Anwendung von Eisenbeton - eher ein bis zwei Generationen, also 25 bis 50 Jahre.
Mut macht die Annahme der Energiestrategie 2050 durch das Schweizer Volk am 21. Mai 2017, der Entscheid keine neue AKW mehr zu bauen und die fulminante Lernkurve beim Preisverfall der Module. Der eigentliche Mutmacher ist die zunehmende Akzeptanz von Nachhaltigkeitsthemen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Im Jahr 2027 wird Miloni Solar hoffentlich in andere Hände übergeben worden sein. Mein Motto lautet - wie im Buch Candide von Voltaire auf der Suche nach der besten aller Welten: Il faut cultiver son jardin. Jeder soll dort, wo er ist, seinen Garten pflegen und – im übertragenen Sinn – die Kraft der Sonne nutzen.
Reto Miloni ist Vorstand der Miloni Solar AG in Baden-Dättwil.