Der Energiekonzern RWE will sich, wie Eon zuvor, ebenfalls aufteilen. Die Essener haben beschlossen, die Geschäftsfelder erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb im In- und Ausland in einer neuen Tochtergesellschaft zu bündeln.
Rund zehn Prozent der neuen Gesellschaft sollen Ende 2016 über einen Börsengang durch eine Kapitalerhöhung am Markt angeboten werden. Das teilte der Konzern mit und ergänzt: Zeitgleich oder nachfolgend können weitere Anteile an der neuen Gesellschaft veräußert werden.
RWE will so neue Finanzierungs- und Wachstumsmöglichkeiten erschließen, erklärt das Unternehmen. Durch die Neustrukturierung verändert sich demnach das stehende Vermögen von RWE nicht. Die Haftung für die Kernkraftwerke bleibe davon unberührt. Die Transaktion steht allerdings noch unter Vorbehalt. Der Aufsichtsrat soll in einer Sitzung am 11. Dezember 2015 über die neue Aufteilung entscheiden. Vor genau einem Jahr hatte der Konkurrent Eon aus Düsseldorf seine Spaltung verkündet.
Die neue Tochter von RWE wird demnach ein integrierter Energiekonzern mit drei Standbeinen sein: Das Geschäft mit den erneuerbaren Energien umfasst eine Stromerzeugungskapazität von mehr als 3,5 Gigawatt, der Fokus liegt dabei auf Windenergie. Bei den Netzen wird das Unternehmen über ein 550.000 Kilometer langes Verteilnetz verfügen. Zudem zählt die neue Gesellschaft mehr als 23 Millionen Kunden in zwölf europäischen Märkten. (N. Petersen)