Im Gesamtranking des sechsten Bundesländervergleichs erneuerbare Energien belegen Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg die beiden Spitzenpositionen. Das ermittelten das DIW Berlin und das ZSW Baden-Württemberg in einer aktuellen Analyse im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien.
Schleswig-Holstein schneidet in allen vier Indikatorengruppen gut ab und zeichnet sich insbesondere durch große Fortschritte bei der Nutzung der Erneuerbaren im Strombereich aus. Dies ist unter anderem auf die Windkraft zurückzuführen. Auch bei der energiepolitischen Programmatik liegt Schleswig-Holstein in der Spitzengruppe. Gegenüber der Vorgängerstudie von 2017 schafft das nördliche Bundesland in der Gesamtplatzierung den größten Sprung nach vorne: vom fünften auf den ersten Rang.
Baden-Württemberg, das seit dem ersten Bundesländervergleich 2008 in der Spitzengruppe liegt, zeichnet sich unter anderem durch eine vorbildliche energiepolitische Programmatik, umfassende Klimaschutz- und Ausbauziele sowie ambitionierte Maßnahmen zur Steigerung des Erneuerbaren-Anteils im Wärmebereich aus.
Vier Kategorien bewertet
Basierend auf 61 Indikatoren wurden vier Indikatorengruppen gebildet. In der Indikatorengruppe zur Bewertung der Anstrengungen für die Nutzung Erneuerbarer Energien hat Baden-Württemberg einen großen Vorsprung gegenüber den zweit- und drittplatzierten Ländern Rheinland-Pfalz und Thüringen sowie Schleswig-Holstein auf dem vierten Rang.
Die Erfolge bei der Nutzung Erneuerbarer sind in Bayern am größten, vor allem bei Solar- und Bioenergie. Das Potenzial der Windenergie wird dort allerdings stark vernachlässigt. Die auf den Plätzen zwei und drei folgenden Länder Schleswig-Holstein und Thüringen konnten ihren Punkteabstand zu Bayern in dieser Indikatorengruppe gegenüber der Vorgängerstudie von 2017 deutlich verringern.
Hanseaten bei Patenten vorn
Mit Blick auf die Anstrengungen zum technologischen und wirtschaftlichen Wandel liegt Niedersachsen auf Platz eins, gefolgt von Thüringen und Bremen. Niedersachsen zeichnet sich insbesondere durch die höchsten Forschungsausgaben für Erneuerbare Energien aus.
Die größten industrie- und technologiepolitischen Erfolge kann dagegen Hamburg verbuchen: Die Hansestadt punktet vor allem bei den Patentanmeldungen sowie bei den Indikatoren zur Nutzung der Elektromobilität. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (Plätze zwei und drei) haben die höchsten Anteile von Beschäftigten im Bereich der Erneuerbaren. (nhp)
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