Wechselrichterhersteller SMA wird künftig Leistungsdaten liefern, um Photovoltaikanlagen besser ins Stromsystem zu integrieren. So kann Übertragungsnetzbetreiber Tennet die eingespeiste Solarstrommenge seiner Regelzone zeitnäher berechnen.
Das haben beiden Unternehmen nun vertraglich vereinbart. In Kombination mit Wetterdaten für die nächsten Stunden und Tage werden die Prognosen genauer. So kann der wachsende Anteil von Strom aus Photovoltaikanlagen erheblich besser geplant und ins Netz integriert werden. „Mit dem schnell wachsenden Ökostromanteil an der Stromerzeugung werden dezentrale und zeitnahe Daten zur Erzeugung von grünem Strom immer wichtiger“, sagt Tennet-Chef Urban Keussen. Demnach ist die Kooperation von Tennet und SMA ist die erste ihrer Art in Deutschland. Erstmals erhält ein Übertragungsnetzbetreiber direkt Daten zur Solarstrom-Erzeugung.
40 Prozent der gesamten Solareinspeisung
Mit mehr als 220.000 weltweit im Sunny Portal registrierten Photovoltaikanlagen verfügt SMA über breite Prognosebasis der Solarstromerzeugung. Allein in der Regelzone von Tennet befinden sich über 40.000 Solaranlagen mit Wechselrichtern von SMA. Das Unternehmen verhindert etwa durch eine Aggregation der aktuellen Messdaten, dass keine Rückschlüsse auf einzelne Kundenanlagen möglich sind.
Hintergrund: Die zunehmende dezentrale und volatile Einspeisung auf den Spannungsebenen unterhalb der Höchstspannung stellt eine Herausforderungen für den sicheren Netzbetrieb dar. In die Regelzone des Übertragungsnetzbetreibers Tennet fallen rund 40 Prozent der Solareinspeisung in Deutschland. (Niels H. Petersen)