Der Umsatz von SMA ist im ersten Halbjahr dieses Jahres um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen. Nachfragerückgang und Aufwendungen für den Personalabbau drücken zusätzlich auf das Ergebnis. Das Unternehmen kündigt schon den Abbau weiterer Vollzeitstellen an.
Der Primus der Wechselrichterbranche SMA hat im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Drittel weniger Wechselrichterleistung abgesetzt. Insgesamt wurde Leistungselektronik von SMA mit einer Gesamtleistung von 2,5 Gigawatt in den ersten sechs Monaten in den Solarstromanlagen der Welt verbaut. Im Vorjahr waren es in der gleichen Zeit noch vier Gigawatt. Aufgrund der sinkenden Preise für Wechselrichter ging der Umsatz sogar auf fast die Hälfte zurück. Mit 461,5 Millionen Euro lag er 45 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang drückt auch das Endergebnis. Am Ende des Halbjahres stand ein Konzernfehlbetrag von 16,2 Millionen Euro in den Büchern. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres erwirtschaftete das Unternehmen noch einen Gewinn von 59,4 Millionen Euro.
Auslandsanteil steigt
Als Grund für das schlechte Ergebnis nennt SMA vor allem den Rückgang der Nachfrage in den bisher starken europäischen Märkten. Vor allem in Deutschland aber auch in Italien stutzten die Politiker die Solarstromförderung. Auch die anhaltende Schuldenkrise und die Antidumpinguntersuchung der Europäischen Kommission gegen chinesische Modulhersteller wirkten sich negativ auf die Nachfrage vor allem in Deutschland aus. Dort ging der Zubau im Vergleich zum Vorjahr auf die Hälfte zurück. Deshalb stieg auch der Auslandsanteil von SMA von 53,7 auf 67,4 Prozent. Starke Absatzmärkte waren vor allem die USA, Japan, Australien und Thailand. In Europa konnte SMA vor allem in Osteuropa und Großbritannien viele Wechselrichter absetzen.
Stellenabbau kostet Geld
Ein Faktor für das negative Ergebnis waren die zusätzlichen Aufwendungen für den Personalabbau in den ersten Monaten dieses Jahres. Diese schlugen immerhin mit 15 Millionen Euro zu Buche. In Deutschland hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten 282 Vollzeitstellen gestrichen. Dafür stieg die Zahl der Mitarbeiter in den ausländischen Niederlassungen von SMA um etwa die gleiche Zahl. Da das Unternehmen zwar in Deutschland massiv Stellen abgebaut, jedoch insgesamt die Mitarbeiterzahl stabil gehalten hat, fallen Aufwendungen für den Stellenabbau im Inland aber keine finanziellen Entlastungen für das gesamte Unternehmen an. Doch der eingeschlagene Weg soll fortgesetzt werden. „Eine weitere Kostenreduktion und die Anpassung der Personalstrukturen sind aufgrund des starken Nachfragerückgangs in Europa unvermeidbar“, kündigt Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon schon mal an. Immerhin seien die ersten Anstrengungen zur Kostenreduktion und zur Produktivitätssteigerung bereits spürbar, betont das Unternehmen in seinem Finanzbericht. Denn es waren vor allem die ersten drei Monate, die das Halbjahresergebnis belasten. Damals war der Personastamm noch groß und die Produktionskosten höher als im zweiten Quartal. Deshalb korrigiert SMA trotz des eher schlechten ersten Halbjahres seine Prognose für das Jahresendergebnis nicht nach unten. Auf dem Plan steht ein Umsatz von 900 Millionen bis 1,3 Milliarden Euro. Immerhin liegen 461,5 Millionen Euro schon in der Kasse. (Sven Ullrich)