Die Solar- und Windkraftwerke werden im Jahr 2050 die Hälfte der weltweiten Stromversorgung übernehmen. Im gemeinsamen Verbund mit Speichern und auch Gaskraftwerken – möglichst betrieben mit Wasserstoff, kann auch die notwendige Flexibilität gesichert werden. Die Kohlekraft wird überflüssig.
Im Jahr 2050 werden so viele Solar- und Windkraftanlagen installiert sein, dass sie die Hälfte der Energieversorgung allein übernehmen können. Dabei bekommen sie Hilfe von der Speicherbranche, die in den vergangenen Jahren die Kosten für die Batterien erheblich gesenkt hat und weiter senken wird. Die Speicher lagern den Strom zwischen, der in den Erzeugungsspitzen zu viel generiert wird und geben ihn dann ab, wenn Solar- und Windstrom fehlen. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Bloomberg New Energy Finance (BNEF), das gerade im New Energy Outlook (NEO) 2018 veröffentlicht wurde. „Die Installation von preiswerten Batteriespeichern ermöglichen die bessere Integration von Strom aus Wind und Solar, si dass diese Technologien besser mit dem Verbrauch in Einklang gebracht werden können“, erklärt Seb Herbert, bei BNEF für die Märkte in Europa, im Nahen Osten und in Afrika zuständig. „Der Ergebnis ist, dass die Erneuerbaren immer mehr in die existierenden Märkte für Kohle, Gas und Atom vordringen.“
Batteriepreise gehen weiter zurück
Basierend auf der Tatsache, dass die Kosten für Lithium-Ionen-Batterien seit 2010 um 80 Prozent gefallen sind, prognostizieren die Analysten – immerhin 65, die die weltweiten Märkte untersucht haben – einen weiteren Rückgang der Preise. Sie begründen das mit weiter wachsenden Produktionskapazitäten aufgrund der steigenden Nachfrage. Treiber wird hier vor allem die Elektromobilität sein, die in den kommenden Jahren weiter Fahrt aufnehmen wird. „Wir gehen davon aus, dass bis 2050 etwa 548 Milliarden Dollar in die Batteriekapazitäten investiert werden“, sagt Seb Herbert, bei BNEF für die Märkte in Europa, im Nahen Osten und in Afrika zuständig. „Davon werden zwei Drittel in Speicher investiert und ein Drittel in Heimspeichersysteme.“
8,4 Billionen Dollar für Solar und Wind
In die Erzeugungskapazitäten werden weltweit zusätzlich noch 11,5 Billionen Euro bis 2050 investiert. Davon werden 8,4 Billionen Euro in die Photovoltaik und in die Windkraft fließen, weil diese viel preiswerter sind als neue fossile Kraftwerke. Mit diesen Investitionsmitteln werden das 17fache der heutigen Photovoltaikleistung aufgebaut. Die Windkraft wird um das Sechsfache ansteigen. Die Stromerzeugungskosten für die Photovoltaik werden bis dahin um weitere 71 Prozent fallen, während die Kosten für Windstrom um weiter 58 Prozent fallen werden.
Die fossilen Erzeugungskapazitäten werden weiter zurückgehen. „Kohle ist langfristig der große Verlierer“, sagt Elena Giannakopoulou, Leiterin der Sparten Energieökonomie bei BNEF. „Sie wird kostenmäßig von der Photovoltaik und der Windkraft geschlagen im Zusammenspiel mit Batterien und Gaskraftwerken, um die Flexibilität abzusichern. Damit wird das zukünftige Stromsystem das Preiswerteste aller Zeiten sein, die Kohle wird einfach herausgedrängt. (su)