Der Zell- und Modulhersteller konnte sein Ergebnis im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2012 erheblich verbessern. Absatz von Modulen und auch der Umsatz gingen aber weiter zurück.
Der Modulhersteller Solar World konnte im vergangenen Jahr seine Verluste im Vergleich zu 2012 reduzieren, bleibt aber in der Verlustzone. Das geht aus dem Konzernbericht hervor, den Solar World jetzt veröffentlicht hat. So verbesserte der Konzern sein Ergebnis vor Steuern und Zinsen um 431,6 Millionen Euro. Das Ergebnis blieb aber mit -188,7 Millionen Euro in den roten Zahlen. Damit blieb auch das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2013 mit –228,3 Millionen Euro negativ. Im Jahr davor standen aber immerhin noch 606,3 Millionen Euro Verluste in den Büchern von Solar World.
Keine Abschreibungen
Das vergleichsweise bessere Jahresergebnis ist aber nicht etwa auf höhere Umsätze zurückzuführen. Denn Solar World setzte im vergangenen Jahr Module mit einer Gesamtleistung von 588 Megawatt ab. Ein Jahr zuvor war es noch eine Modulleistung von 608 Megawatt. „Trotz des Einbruchs des gesamten deutschen Solarmarktes um knapp 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr konnte Solar World im Jahr 2013 seinen konzernweiten Absatz nahezu auf dem Niveau des Vorjahres halten“, betont das Unternehmen. Dies sei vor allem auf Zuwächse insbesondere in den europäischen Exportmärkten, Japan und den USA zurückzuführen.
Entscheidender ist aber die Reduzierung des Konzernumsatzes. Dieser ging von 606 Millionen Euro im Jahr 2012 auf 455,8 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Die reduzierten Verluste führt Solar World jedoch darauf zurück, dass der Konzern 2013 keine Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen vornehmen musste. Im Jahr 2012 musste der Konzern immerhin 330 Millionen Euro abschreiben. „Zur Ergebnisverbesserung im Jahr 2013 haben auch umfassende operative Restrukturierungsmaßnahmen beigetragen“, erklärt das Unternehmen.
Ergebnis bleibt innerhalb der Prognose
Insgesamt bleibt das Ergebnis innerhalb der vorher abgegebenen Prognose des Vorstands. Außerdem bleibt das Unternehmen trotz des abermaligen Verlustes noch zahlungsfähig. Die liquiden Mittel haben sich zum 31. Dezember 2013 aber von 224,1 auf 163,7 Millionen Euro Im Vergleich zum gleichen Stichtag im Jahr 2012 reduziert. „Durch die am 24. Februar 2014 erfolgreich abgeschlossene finanzielle Restrukturierung hat der Konzern aber wesentliche Bilanzposten entscheidend verbessert“, erklärt Solar World. Immerhin haben sich die Schulden des Konzern dadurch von gut einer Milliarde Euro auf 469 Millionen Euro reduziert. „Im schwierigen Jahr 2013 ist es uns gelungen, mit unseren operativen Maßnahmen erste positive Effekte zu erzielen und die Trendwende einzuleiten“, freut sich denn auch Philipp Koecke, Finanzvorstand von Solar World. „Nach dem erfolgreichen Abschluss der finanziellen Restrukturierung im Februar 2014 agieren wir auf einem gestärkten Fundament und werden nun alle Möglichkeiten nutzen, in die Profitabilität zurückzukommen. Das Jahr 2014 ist vielversprechend angelaufen, dass heißt wir liegen gut im Plan.“
Das Ziel ist ambitioniert. Denn Solar World will in den kommenden Jahren in die Gewinnzone. Das soll durch höhere Absätze und Umsätze erreicht werden. Der Konzern will in allen Kernmärkten wachsen und vor allem den Absatz von kompletten Systemen verbessern. „Die Übernahme der Zell- und Modulproduktion in Arnstadt vor zwei Wochen stärkt diesen strategischen Ansatz“, erklärt Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender von Solar World. (su)