Auf der Branchenveranstaltung am 24. Oktober 2019 in Stuttgart diskutieren Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft über neue Geschäftsmodelle und nötige Anpassungen der Rahmenbedingungen für Solarprojekte.
Das im vergangenen Jahr vom Land Baden-Württemberg ins Leben gerufene Förderprogramm „Netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher“ kann sich sehen lassen: Innerhalb eines Jahres wurden 44 Megawatt Photovoltaik sowie 30 Megawattstunden Speicherkapazität im Ländle hinzugebaut. Die dafür zur Verfügung gestellten Fördermittel in Höhe von zehn Millionen Euro waren nach nur 17 Monaten ausgeschöpft.
Diskussionen zwischen den Teilnehmern wird es sicherlich um die Gestaltung der Rahmenbedingungen für den Photovoltaikausbau geben. Schon heute wirkt sich etwa der 52-Gigawatt-Förderdeckel auf die Geschäftsentwicklung aus. Photovoltaik-Dachanlagen und Freiflächenanlagen bis 750 Kilowatt werden zurückgestellt. Es wird befürchtet, dass die Projekte bei Erreichen des Deckels, voraussichtlich 2020, keine ausreichende Vergütung mehr erhalten. Die Folge wäre ein massiver Einbruch des solaren Zubaus.
Das Programm in Stuttgart
Diese und weitere Themen stehen im Fokus des Solarbranchentages. Der erste Block befasst sich mit den Leitplanken für den Solarenergieausbau in Baden-Württemberg. Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller wird über den Status Quo und die Zukunft der Solarbranche im Land berichten. Über die Möglichkeiten für den Solarausbau auf kommunaler Ebene informiert Steffen Jäger, erster Beigeordneter des Gemeindetags Baden-Württemberg. Welche Chancen sich für regionale Unternehmen auf dem europäischen Solarmarkt ergeben, darüber spricht Michael Schmela, Geschäftsführer von SolarPower Europe.
Steffan Kapferer, Vorsitzender des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), zeigt die Erfolgsinstrumente für die Solarwirtschaft in Deutschland auf. Zum Schluss des ersten Blocks erklärt Markus Schwarz die Sichtweise Sparkassen auf die Photovoltaik und deren Vorschläge zur Finanzierung ohne EEG-Förderung. Nach der Mittagspause dreht es sich in Block 2 um Sektorenkopplung, Netzwerken und neue Geschäftsmodelle. Den Anfang macht Andreas Bett vom Fraunhofer ISE mit einem Vortrag zum Thema „Sektorenkopplung – der Beitrag der Photovoltaik zur zukünftigen Energieversorgung“. Über die Kombination von Elektromobilität und Photovoltaik berichten Jean-Christoph Heyne und Kurt Desimpelaere von der Siemens. Im Anschluss stellt Martin Klein von den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim das Projekt Solar Heat Grid – Solare Wärmeversorgung – den Teilnehmern vor.
Nach der Kaffeepause geht es im letzten Block um die Chancen der Photovoltaik und neue Geschäftsmodelle. Den Anfang machen Florian Vetter von der EnBW und Thomas Benz von der Umweltbank. Sie berichten über Standard-PPA und Finanzierungen außerhalb der EEG-Förderung. Anschließend informiert Alexander Sladek, Elektrizitätswerke Schönau, über Bürgerstromhandel als Geschäftsmodell für Post-EEG-Anlagen. (nhp)
Solarbranchentag Baden-Württemberg
Wann: 24. Oktober 2019, 9:00 bis 16:15 Uhr
Wo: Hospitalhof, Büchsenstraße 33, 70174 Stuttgart
Kosten: Teilnahmegebühr inkl. Verpflegung 120 Euro plus Mehrwertsteuer, für Mitarbeiter von Mitgliedsorganisationen des Solar Clusters BW sowie für Schüler und Studenten 70 Euro.