Der Dresdner Modulhersteller und Systemanbieter Solarwatt hat die französischen, niederländischen und belgischen Niederlassungen von Centrosolar gekauft. Damit wollen die Dresdner ihr Geschäft internationaler aufstellen.
Der Dresdner Modulhersteller und Systemanbieter Solarwatt hat Teile der insolventen Centrosolar-Gruppe gekauft. Die Dresdner werden zum 1. Juli dieses Jahres die Niederlassungen von Centrosolar in den Benelux-Staaten und in Frankreich übernehmen. Dazu gehören nicht nur die Vertriebsbüros, sondern auch die gesamten internationalen europäischen Markenrechte von Centrosolar, die jetzt an Solarwatt fallen. Damit sichert sich das Dresdner Unternehmen ein festes Standbein in neuen Märkten. „Der Ausbau unseres europäischen Vertriebs erhält durch diese Übernahme einen kräftigen Schub“, betont Detlef Neuhaus, Geschäftsführer von Solarwatt. „Mit der Übernahme hochqualifizierter Mitarbeiter von Centrosolar kann Solarwatt seine Marktstellung jetzt weiter ausbauen. So haben wir auch die Möglichkeit, unsere innovativen Systeme in Europa bekannter zu machen.“
Unabhängigkeit vom deutschen Markt
Mit den übernommenen Tochtergesellschaften schneidet sich Solarwatt einige Filetstücke aus der Centrosolar-Gruppe. Denn die Länderniederlassungen in Frankreich und den Niederlanden sind eigentlich nicht von der Insolvenz betroffen. Dazu kommt noch, dass sie zu den führenden Systemanbietern in den jeweiligen Märkten zählen. Deshlab sieht Neuhaus mit der Übernahme auch gute Wachstumsstrategie für sein Unternehmen. Das sieht der Finanzchef von Solarwatt, Carsten Bovenschen, ähnlich. „Wir sind jetzt vollständig restrukturiert und durchfinanziert mit einer gesunden Gesellschafterstruktur“, erklärt er. „Obwohl der Markt schrumpft, konnten wir unseren Absatz in den vergangenen zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vervierfachen. Unseren Marktanteil bei Anlagen für die private Nutzung und kleineren Gewerbeanlagen haben wir mittlerweile auf über zehn Prozent erhöht und wir arbeiten an weiteren innovativen Produkten und Systemen, um Solarwatt noch weiter nach vorne zu bringen.“ Außerdem stelle die Übernahme das Geschäftsmodell der Dresdner auf internationale Füße und reduziere die Abhängigkeit vom nationalen Photovoltaikmarkt. (su)