Die Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen die Belastung des Eigenverbrauchs mit einer EEG-Umlage aus. Die Bundesregierung bekommt von der Bevölkerung schlechte Noten beim Management der Energiewende.
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger lehnt die Belastung des Eigenverbrauchs von Solarstrom mit einer EEG-Umlage ab. Das ist eines der Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). Insgesamt 57 Prozent der Befragten halten es für falsch, Haushalte oder Unternehmen, die mit einer Photovoltaikanlagen ihren Strom teilweise selbst produzieren, stärker an den Kosten der Energiewende zu beteiligen.
Energieintensive Unternehmen in die Pflicht nehmen
Statt dessen sollten die energieintensiven Unternehmen stärker an der Finanzierung der Energiewende beteiligt werden. Selbst das Argument der Bundesregierung, mit den Rabatten bei der EEG-Umlage die Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz aus dem Ausland nicht zu benachteiligen und damit Arbeitsplätze zu sichern, zieht nicht. Eine Mehrheit von 81 Prozent der Befragten ist dagegen, dass diese Unternehmen von den Privathaushalten subventioniert werden, indem diese die Kosten mittragen müssen, die die Unternehmen eigentlich zahlen müssten. Konkret sprechen sich 29 Prozent dafür aus, die Bevorzugung der energieintensiven Industrie ganz abzuschaffen. Für die weitere Einschränkung der Industrierabatte bei der Zahlung der EEG-Umlage sprechen sich 52 Prozent der Befragten aus. Auch der öffentliche Personennahverkehr soll stärker an den Kosten der Energiewende beteiligt werden. Immerhin 65 Prozent der Befragten halten das für richtig.
Bundesregierung bekommt schlechte Noten
Insgesamt schneidet die aktuelle Bundesregierung bei der Bewertung schlecht ab, was die Energiewende betrifft. Etwa drei Viertel der Befragten glauben nicht, dass es der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD gelingen wird, die Energiewende zum Erfolg zu führen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Energie- und Stromkosten bezahlbar bleiben. Bei einer Befragung im Dezember 2013 durch das Meinungsforschungsinstitut Emnid waren es noch 59 Prozent der Bundesbürger, die an einem Erfolg der Koalition bei der Energiewende zweifelten. (su)