Am 11. und 12. Juli 2016 tagt im Messezentrum Nürnberg die Integration of Sustainable Energy Conference (iSenec). Experten aus aller Welt diskutieren über Systemintegration erneuerbarer Energien. Wolfgang Arlt vom Energie Campus Nürnberg und Präsident der Konferenz über die Bedeutung der Konferenz und die deutsche Vorreiterrolle.
Die iSenec ist innerhalb der deutschen Messelandschaft die erste Plattform, die sich mit der Systemintegration erneuerbarer Energien beschäftigt. Warum ist dieser ganzheitliche Ansatz wichtig?
Wolfgang Arlt: Mit der Entwicklung und Markteinführung von Basistechnologien zur Gewinnung erneuerbarer Energien gilt der erste Schritt der Energiewende als erfolgreich abgeschlossen. Die Integration in das Energiesystem ist nun die zweite wichtige Phase, die Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in den kommenden Jahren disziplinübergreifend beschäftigen wird. Mit der iSenec erhält die Branche eine Dialogplattform, die sich dieser zentralen Frage widmet und mit Entwicklern, Entscheidungsträgern und Strategen aus Forschung, Industrie und Politik alle beteiligten Akteure an einen Tisch bringt. Auch wenn wir von einer vollständigen Versorgung durch regenerative Energien noch weit entfernt sind, gilt es auf lange Sicht, die einzelnen Technologien in qualitativer und quantitativer Hinsicht gut aufeinander abzustimmen, um ein möglichst effektives Gesamtsystem zu schaffen. Durch den großen Anteil fluktuierender Ressourcen kommt insbesondere dem Erhalt der Systemstabilität eine wichtige Rolle zu. Die iSenec stellt mit ihrem interdisziplinären Ansatz bereits heute die Weichen für einen langfristig effektiven Diskurs im erneuerbaren Energiesektor.
Welche Themen bewegen die Branche derzeit?
Arlt: Länder wie Deutschland, die ihre Netze bereits mit einem gewissen Anteil erneuerbarer Energien speisen, widmen sich nun intensiv den Themen Integration und Speicher. Nicht nur ist die intelligente und effiziente Steuerung des Stromverbrauchs mittels Smart Grids notwendig geworden. Für die Aufrechterhaltung der Versorgungsstabilität müssen zudem Speicher eingerichtet werden, um gewonnene Energien aus erneuerbaren Quellen bedarfsgerecht verteilen zu können. Und global betrachtet ist die Erschließung von Regionen wie Island und Nordafrika ein wichtiger nächster Schritt, um ihre wertvollen Wasser-, Solar- und Windressourcen für den Ausbau regenerativer Energiesysteme nutzen zu können. Vorhandene Technologien müssen jetzt weltweit implementiert werden. Denn auch wenn mittlerweile selbst die größten Zweifler begriffen haben, dass die Energiewende stattfindet, schreitet der Klimawandel weiter voran. Deutschland nimmt bei Technologien zur regenerativen Energiegewinnung eine Vorreiterrolle ein, und lädt auf der iSenec zum internationalen Austausch.
Inwiefern ergänzt die parallel stattfindende Ausstellung die Konferenz?
Arlt: Im Rahmen des Kongress diskutieren Experten themenspezifisch über aktuelle Fragestellungen und erhalten einen Ausblick auf künftige Herausforderungen. Parallel dazu bildet die begleitende Fachausstellung den Stand der technischen Umsetzung anschaulich ab und informiert auch über Themen wie Fördermöglichkeiten. Mittelständische Anbieter müssen sich darauf einstellen, dass Endkunden, die sich mit regenerativen Energien versorgen möchten, Beratungsbedarf und Interesse an Lösungen aus einer Hand haben. Kongress und Ausstellung bilden zusammen die ideale Plattform, um sich über den Status quo der Branche zu informieren und Potenziale für neue Geschäftsverbindungen zu eruieren.
Weitere Infos finden Sie hier:
www.isenec.org/de/programm