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Umweltschützer fordern Braunkohleausstieg

Erst vor wenigen Tagen haben Tausende mit einer Menschenkette gegen den Braukohletagebau in der Lausitz protestiert. Umweltschützer haben nun einen Plan zum Kohleausstieg an die Regierung übergeben: In einem erster Schritt sollen die 24 ältesten Meiler runterfahren.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Bundesregierung aufgefordert, die Laufzeit älterer Braunkohlekraftwerke per Gesetz zu begrenzen. Nur so lässt sich demnach das nationale Klimaschutzziel von minus 40 Prozent Kohlendioxid bis 2020 noch erreichen. „Bleibt die Kohleverstromung in alten und ineffizienten Braunkohlekraftwerken so lukrativ wie heute, kann die Bundesregierung ihre Klimaschutzziele abschreiben“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Rund die Hälfte der heutigen Braunkohlekapazitäten von rund zehn 10 Gigawatt, würde nach dem Gesetzesvorschlag bis 2020 stillgelegt. Dies beträfe die 24 ältesten Kraftwerksblöcke in Deutschland, die meisten davon stehen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Kommt das Gesetz zum Abschalten der ältesten Braunkohlemeiler, könnten die Kohlendioxidemissionen der Braunkohleverstromung um jährlich rund 90 Millionen Tonnen verringert werden.

4,55 Euro pro Tonne

Derzeit beträgt der Anteil des Braunkohlestroms am deutschen Strommix gut 25 Prozent. zu hoch. „Der einzige Weg, von den hohen Kohlendioxidemissionen aus Kohlekraftwerken wegzukommen, ist ein zügiger Ausstieg aus der Braunkohleverstromung“, sagt Weiger. Erforderlich sei zunächst ein Gesetz, das die Laufzeit der 24 ältesten und ineffizientesten Braunkohlemeiler auf je 35 Jahre begrenze. Bis 2020 sollen laut BUND-Plan die Braunkohlemeiler abgeschaltet werden, die vor 1985 in Betrieb gingen. Den Gesetzesvorschlag dafür übermittelten die Umweltschützer Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, beide von der SPD.

Die in den letzten Jahren angestiegene Braunkohleverstromung und die daraus resultierenden hohen Kohlendioxidemissionen machten die Erfolge beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland wieder zunichte, kritisierten die Umweltschützer. Alte Braunkohlemeiler, die pro erzeugte Kilowattstunde Strom mehr als ein Kilogramm Kohlendioxid ausstießen, würden auf Hochtouren laufen. Klimaschonenden Gaskraftwerken, die als Ergänzung der erneuerbaren Energien für die Energiewende vorübergehend unverzichtbar seien, drohe hingegen das Aus. Hauptursache dafür ist der niedrigen Preis für Emissionszertifikate. Der liegt aktuell bei 4,55 Euro pro Tonne. (Niels H. Petersen)

Den Braunkohle-Ausstiegsplan des BUND finden Sie im Internet.