Einige Regionen in Deutschland produzieren an vielen Tagen im Jahr mehr Ökostrom als sie verbrauchen. Die Region Donau-Ries in Bayern ist ein Vorreiter bei der Einbindung von erneuerbaren Energien. Wichtig dafür sind Batteriespeicher, die die Aufnahmefähigkeit bestehender lokaler Stromnetze um bis zu 66 Prozent erhöhen.
Einige Tausend Haushalte in Deutschland leben bereits heute den Trend zur solaren Selbstversorgung. „Private Stromtarife sind inzwischen fast doppelt so hoch wie die Kosten selbst erzeugten Solarstroms vom Dach eines Eigenheims", urteilt Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Da die Solarstromspeicher seit Mai 2013 durch ein eigenes Förderprogramm des Bundes unterstützt werden, sei der Einbau der Solarstromspeicher für viele Bürger wirtschaftlich interessant, so Mayer.
66 Prozent mehr Strom
Technisch ist heute bereits einiges möglich: Bis zu einem Drittel des Solarstroms können Betreiber von kleinen Solarstromanlagen ohne weitere Hilfsmittel selbst verbrauchen. In Kombination mit Speichern ist sogar eine Verdopplung des Eigenverbrauchs möglich. Speicher gelten aber auch als ein wichtiger Baustein der Energiewende, um Angebot und Nachfrage erneuerbarer Energien besser aufeinander abzustimmen. Damit erhöhen Batteriespeicher die Aufnahmefähigkeit bestehender lokaler Stromnetze um bis zu 66 Prozent und reduzieren zusätzlich die Kosten für den Netzausbau. Das ist das Ergebnis das Fraunhofer ISE in seiner Speicherstudie 2013.
Die Region Donau-Ries hat eine der höchsten Einspeiseleistungen an erneuerbaren Energien im Bundesdurchschnitt. Hier wurden früh Lösungen gefunden, die künftig immer mehr Orte im Energiewendeland Deutschland brauchen werden. Rund 97 Prozent der Solarstromanlagen in Deutschland sind ans örtliche Verteilnetz angeschlossen. Die Betreiber von regionalen Verteilnetzen übernehmen eine entscheidende Rolle für das Gelingen der Energiewende. „Wer Stromerzeuger werden will, kann dies bei uns tun. Heute produzieren schon 15 Prozent der angeschlossenen Haushalte und Betriebe selbst Strom.
Flexibilität beim Netzmanagement
Die Speichertechnologie ist ein wichtiger Baustein für mehr Flexibilität beim Netzmanagement“, sagt Franz Stölzle von der NGO. Das Gemeinschaftsprojekt „Spitzenspeicher Nr. 1“, der EnBW ODR und dem Batteriehersteller Varta Storage speichert Überschussstrom der Region zwischen und stellt ihn später zur Verfügung. Der Ortsnetzspeicher ist kleiner als eine Garage und hat eine Kapazität von 63 Kilowattstunden. Genug, um den Strombedarf von etwa 20 Einfamilienhäusern über Nacht zu decken.
Der Staat fördert solche Solarstromspeicher. Die staatliche Förderbank KfW gewährt einen zinsgünstigen Kredit für die Anschaffung eines Kombisystems aus Photovoltaikanlage und Solarstromspeicher oder für die Nachrüstung einer vorhandenen Solarstromanlage mit einem Speichersystem. Der Staat bezuschusst den Kredits mit bis zu 30 Prozent der Speicherkosten. Wichtige Voraussetzung sei allerdings, dass die Förderung vor Beauftragung bewilligt wurde. (nhp)
Weitere Infos vom BSW Solar.