Am letzten Tag der Energy Storage in Düsseldorf stellt die Speicherbranche Forderungen an die Bundes- und Landespolitik: Nur die Kombination von verschiedenen Speichertechnologien bietet die Optionen, um einem künftigen Ökoenergiesystem die nötige Flexibilität zu geben.
Industrie und Anwender sowie Forschung sind sich einig: „Speicher sind bereits heute eine wichtige Flexibilitätsoption und werden in einem erneuerbaren Energiesystem für die Versorgungssicherheit benötigt“, heißt es in der Erklärung, die zum Abschluss der Konferenz verkündet wurde. Die dezentrale Energieinfrastruktur muss demnach in der Regulierung deutlich gestärkt werden, damit Stadtwerke und regionale Netzbetreiber Anreize für Netzmodernisierungen auch über Speichertechnologien bekommen. Wirksam und kostengünstig funktioniert die Energiewende nur mit einem Zusammenspiel aller Energiemärkte. Das bezieht sich auf Strom, Wärme, Gas und Kraftstoffe.
„Für die Nutzung lokaler und regionaler Überschüsse Erneuerbarer Energien müssen die Barrieren zwischen den Energiemärkten durch eine „Neue Energiemarktordnung“ beseitigt werden, heißt es in dem Papier. Nur so könnte Ökostrom in Wärme, Gas oder Treibstoff umgewandelt werden, anstatt Wind- und Photovoltaikanlagen abzuregeln oder ihren Strom quer durch die Republik oder ins Ausland abzuleiten.
3.000 Besucher und 140 Aussteller
Der im Strommarktgesetz angelegte „Wettbewerb der Flexibilitätsoptionen“ muss in ein faires Gleichgewicht gebracht werden, argumentieren die Autoren. Mit der unpassenden Einstufung von Speichern als Letztverbraucher wird dieser faire Wettbewerb der flexiblen Optionen verhindert. Zudem stehen Speicher gerade im Regelenergiemarkt in einem europäischen Wettbewerb. Hier führt die Fehlbelegung von Speichern mit Steuern und Abgaben in Deutschland zu einer besonderen Benachteiligung. „Energiespeicher müssen rechtlich und ordnungspolitisch sinnvoll eingestuft werden, um einen fairen Wettbewerb nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit zu ermöglichen“, fordert die Branche. Flexibilitätsoptionen, die auf der Nutzung erneuerbarer Energieträger beruhen, müssen deshalb vorrangig umgesetzt werden.
Gut 3.000 Besucher aus 54 Ländern haben die diesjährigen Konferenzen der IRES und der Energy Storage besucht. Zudem präsentierten sich rund 140 Aussteller. (Niels H. Petersen, Düsseldorf)