Die Verteilnetze im ländlichen Raum werden zunehmend durch einen steigenden Ökostromanteil belastet. Dadurch entstehen Spannungsschwankungen im Netz. Eine Netztochter von RWE löst das Problem in der Eifel durch einen intelligenten Regler – das ist deutschlandweit einmalig.
Der RWE-Verteilnetzbetreiber Westnetz hat einen Mittelspannungslängsregler für die dezentrale Regelung bekommen. Er soll der die Spannungshöhe im Mittelspannungsnetz in der Eifel regeln. Der Regler wird innerhalb der nächsten Woche an das Verteilnetz mit einer Spannung von 20.000 Volt zwischen Bitburg und Biersdorf am angeschlossen. Laut RWE wird die Technik erstmals in Deutschland eingesetzt. Die Pilotinstallation kann das Spannungsniveau zwischen plus und minus zehn Prozent beeinflussen.
Der Regler soll die Spannung im Verteilnetz stabil halten. Bei einer zu großen Abweichung besteht die Gefahr, dass elektrische Geräte nicht mehr störungsfrei funktionieren und beschädigt werden können. Für der Regler und dessen Systemeinbindung investiert der Versorger nach eigenen Angaben mehrere hunderttausend Euro. Der Mittelspannungsregler ist in einer Betonkonstruktion eingegossen. Falls der Regler zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr benötigt wird, lässt sich die Betonstation an einem neuen Standort im Versorgungsnetz versetzen.
Durch die schwankende Einspeisung von Ökoenergien aus Sonne, Biogas und Wind stoßen viele Netze mittlerweile an ihre Grenzen. Limitierender Faktor ist oft nicht die Übertragungsfähigkeit der Leitung an sich. Sondern die Einhaltung des zulässigen Spannungsbandes. Dies gilt insbesondere für den ländlichen Raum, in dem rund 80 Prozent des Ökostroms erzeugt werden. Die entstehenden Spannungsprobleme durch könnten durch den konventionellen Ausbau des Netzes gelöst werden. Beispielsweise durch neue Kabel mit einem größeren Querschnitt. Das ist allerdings teuer. Eine Alternative stellt daher der Einsatz von intelligenter Technik wie dem neuartigen Mittelspannungsregler dar – wie er nun in der Eifel zum Einsatz kommt. (nhp)
