Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

WM: Energiepolitik als schlechtes Omen

Kann aus der Energiepolitik eines Landes auf das Abschneiden der Nation bei der Fußballweltmeisterschaft geschlossen werden? Was das für das Duell Deutschland versus die USA bedeutet.

„Ganz offenkundig spiegelt sich die Ausrichtung in der Energiepolitik eines Landes auch in der Qualität der Nationalmannschaften bei der Fußball-WM wider“, resümiert Hans-Josef Fell kurz vor dem dritten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft. Fell ist heute Präsident der Energy Watch Group (EWG) und war einer der Väter des ursprünglichen EEG aus dem Jahr 2000.

„Wie passt das Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft zusammen mit der rückwärtsgewandten EEG-Novelle?“, fragt Fell. Immerhin hätte Deutschland ja schon im vergangenen Spiel gegen Ghana erhebliche Probleme – Ghana habe zurzeit eine starke Offensive für den Ausbau der Solarenergie und den Bau einer großen Solarfabrik beschlossen.

Schiefergas statt Kohle

Und wie sieht die Prognose für das Spiel gegen die USA aus, Herr Fell? In den Vereinigten Staaten boome die Stromerzeugung aus regenerativen Energien, so dass sie heute den zweiten Platz bei der absoluten Stromproduktion weltweit einnehmen. Zudem setzen die Amis auf Schiefergas statt Kohle, könnte man sagen. „Angesichts der desaströsen EEG-Novelle der Bundesregierung ist das ein schlechtes Ohmen“, befürchtet Fell.

Auch bei den anderen großen Fußballnationen sah es bisher alles andere als rosig aus: Costa Rica und Uruguay werfen die großen Fußballnationen Italien und England aus der WM. Und wie schaut die Energiepolitik zu Hause aus? Costa Rica hat das klare Staatsziel, eine vollständige Vollversorgung mit Erneuerbaren zu erreichen, und Uruguay investiert in Relation zur Wirtschaftsleistung weltweit am meisten in den Ausbau. In England hingegen sollen neue Atomkraftwerke entstehen und Italien setzt weiter auf Erdgas und Erdöl. Die Rollen scheinen klar verteilt zu sein. (nhp)