Der niederländische Ölkonzern Shell übernimmt Next Kraftwerke. Der Betreiber von virtuellen Kraftwerken mit erneuerbaren Energien wird vorbehaltlich der Genehmigung durch das Kartellamt komplett Teil der Sparte für Erneuerbare und Energielösungen von Shell über. Damit stärke Next Kraftwerke seine Position bei der Vermarktung von Ökostrom.
Shell will an der Energiewende teilhaben
Das Unternehmen bleibt als Next Kraftwerke weiter bestehen. Shell übernimmt sowohl die Geschäftsführung als auch alle Mitarbeiter des Kölner Unternehmens. Mit der Übernahmen positioniert sich Shell aber weiter in Sachen Energiewende. „Mit der Energiewende wandelt sich auch die Struktur des Strommarktes weg von wenigen großen Anbietern hin zu vielen kleineren. Zudem produzieren auch immer mehr Privathaushalte selbst Strom. An dieser Wertschöpfungskette wollen wir teilhaben”, begründet David Wells, Vizechef von Shell Energy Europe, die Übernahme von Next Kraftwerke. „Daher nehmen wir Anbieter wie Next Kraftwerke in unser Portfolio auf, um damit unser Wachstum im Stromsegment zu beschleunigen. Die gebündelte Expertise beider Unternehmen wird es auch ermöglichen, die Absicherung und das Risikomanagement von großen Erneuerbaren-Energien-Projekten zu erleichtern.”
Next Kraftwerke stärkt Position im Stromhandel
Auch für Hendrik Sämisch, Geschäftsführer von Next Kraftwerke, ist das ein weiteres Zeichen, dass die Transformation zu einer dekarbonisierten Energiewelt weltweit mit großen Schritten vorwärts geht. „Wir kommen aus einem nahezu 200jährigen fossilen Zeitalter und stehen mitten in der Transformation zu einem nachhaltigeren Energiesystem”, sagt er. „Wir werden diesen Wandel nur erfolgreich gestalten können, wenn die Akteure der traditionellen Energiewirtschaft den Wandel aktiv mittreiben”, begründet er die Eingliederung seines Unternehmens in die Strukturen von Shell.
Doch auch für Next Kraftwerke ist die Übernahme durch Shell eine Stärkung der eigenen Position im Energiemarkt. „Der Markt für den Handel von erneuerbaren Energien ist von einer starken Dynamik gekennzeichnet”, erklärt
Mehr Stromhandel außerhalb des EEG erwartet
Jochen Schwill, der zusammen mit Hendrik Sämisch die Geschäfte von Next Kraftwerke führt. „Für die nächsten Jahre erwarten wir eine rapide Zunahme der Nachfrage nach Stromhandelsverträgen für ausgeförderte oder außerhalb des Förderregimes errichtete Erneuerbare-Energien-Anlagen. Um hier für unsere heutigen Kunden und unser weiteres Wachstum ideal aufgestellt zu sein und diese Nachfrage der Branche nach neuen Produkten zu bedienen, haben wir uns zu einer Partnerschaft mit Shell Renewables & Energy Solutions entschlossen.”
Denn dadurch erhalte Next Kraftwerke die Ressourcen, die das Unternehmen als Stromhändler insbesondere bei komplexeren Vermarktungsprodukten in Zukunft benötigen wird. „Somit erhöhen wir auch die Möglichkeiten für unsere Kunden, ihren Strom in Zukunft bestmöglich auf den Strommärkten platzieren zu können”, betont Schwill. (su)
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