Die Eigenversorgung mit Sonnenstrom wird für kommerzielle Unternehmen und kommunale Betriebeimmer attraktiver. Die geeigneten Solarbatterien zu finden, ist nicht einfach – wie unser Rundgang über die Messein München ergab. Ein Rückblick für die Daheimgebliebenen.
Die Eigenversorgung mit Sonnenstrom wird für kommerzielle Unternehmen und kommunale Betriebe immer attraktiver. Die geeigneten Solarbatterien zu finden, ist nicht einfach – wie unser Rundgang über die Messe in München ergab. Ein Rückblick für die Daheimgebliebenen.
München, Intersolar und EES Europe 2017: Täglich um halb elf Uhr fanden sich viele Solarteure, Fachplaner und potenzielle Anwender am Messestand der photovoltaik ein, um sich aus erster Hand über die neuesten Speichersysteme für Gewerbe und Industrie zu informieren.
Die von unserem Speicherexperten Herbert Grab geführten Touren führen zunächst zum wenige Schritte entfernten Messestand von Solarwatt. Dort wurden die Teilnehmer von Axel Schiller begrüßt. Er leitet den Kundendienst beim Dresdner Speicheranbieter.
Die Matrix von Solarwatt
Solarwatt hat in München den renommierten EES-Award für den neuen Batteriespeicher My-Reserve Matrix erhalten. Die in der Branche begehrte Auszeichnung wird alljährlich auf der Messe für zukunftsweisende Entwicklungen bei Stromspeichern verliehen. Das Vorgängermodell My-Reserve (für Privatkunden) hatte den Award schon zwei Jahre zuvor abgeräumt.
Der Centurio von Energy Depot
Ebenfalls einen EES-Award gewann die Firma Energy Depot, die 2014 von Roland Burkhardt gegründet wurde. Burkhardt war einst Gründer von Sunways in Konstanz, seit 1985 ist er im Solargeschäft tätig. Zur Intersolar brachte Energy Depot einen neuen Gewerbespeicher für netzparallelen oder Inselbetrieb.
Der Hybridwechselrichter Centurio ist die Schaltzentrale des Energiespeichersystems und ermöglicht die Anbindung von Photovoltaikanlage, Batteriepaketen und Stromnetz. Das modulare System bietet Speicherkapazitäten zwischen 8,2 und 32,8 Kilowattstunden. Der Hybridwechselrichter leistet bis zu zehn Kilowatt und zeichnet sich durch sehr gute Teillastwirkungsgrade aus. Zudem ist er auf allen drei Phasen notstromfähig (jeweils 3,3 Kilowatt).
Eaton zeigte X-Storage-Systeme
Die nächste Station der Tour war die Firma Eaton. Dort präsentierte Kai Zimmermann, er arbeitet in der Abteilung für Gewerbebauten (Commercial Buildings) von Eaton. Das in mehr als 175 Ländern aktive Unternehmen mit rund 97.000 Mitarbeitern ist spezialisiert auf Lösungen zum Energiemanagement. Eaton pflegt eine enge Partnerschaft mit Nissan und AES. Daraus resultiert unter anderem eine breite Palette an skalierbaren Energiespeichern – von Privathaushalten über gewerblich genutzte Gebäude bis hin zu Großspeichern für das Netz (Grid Scale).
DC und AC von Refu Elektronik
Auf der Intersolar zeigten die Pfullinger-Experten von Refu Elektronik ein AC-gekoppeltes und ein DC-gekoppeltes Speichersystem. Das AC-gekoppelte System wurde speziell für die Kombination mit Photovoltaik konzipiert. Es ist laut Hersteller ideal geeignet für Applikationen wie Peak Shaving, also die Vermeidung von teuren Lastspitzen.
Das System lässt sich problemlos an bestehenden Solargenerationen nachrüsten. Photovoltaik und Speicher kann man unabhängig voneinander installieren und nutzen. Das System bietet nach den Worten der Refu-Experten höchste Flexibilität, was die Auslegung der Solaranlage und des Speichers betrifft.
Fenecon: Starker Partner von BYD
Christof Wiedmann ist Vertriebsleiter bei dem in Deggendorf ansässigen Speicheranbieter Fenecon. Wichtigste Partner des Unternehmens sind Energieversorger, Installateure und der Fachgroßhandel. Neben innovativen Lösungen für Speichersysteme und ihre Anwendungen entwickeln die Deggendorfer Software für Energiemanagementlösungen.
Bei Fenecon waren vier Speichersysteme zu sehen: Neben dem kleinen Wohnhausspeicher Fenecon Mini der smarte Fenecon Pro für Anwender ab 5.000 Kilowattstunden Jahresstrombedarf. Gezeigt wurde der Gewerbespeicher Fenecon Commercial ab 30.000 Kilowattstunden Jahresstrombedarf mit 40 Kilowatt Lade- und Entladeleistung und 40 Kilowattstunden Speicherkapazität.
Tesvolt kooperiert mit Samsung
Am Messestand von Tesvolt aus Wittenberg wartete bereits Mathias Zdzieblowski, ein ausgewiesener Experte für Gewerbespeicher. Tesvolt hat sich auf leistungsstarke Lithium-Ionen-Speicher für Gewerbe und Industrie spezialisiert. Auch diese Produkte lassen sich mit einer sehr hohen C-Rate be- und entladen. Den Wirkungsgrad gibt Tesvolt mit über 98 Prozent an, die Lebensdauer mit bis zu 30 Jahren und 8.000 Ladezyklen.
Auf der Intersolar in diesem Jahr stellt das Unternehmen seinen neuen Containerspeicher Tesvolt Power Storage (TPS) für industrielle Anwendungen vor. Es kann im Innen-und Außenbereich aufgestellt werden und schützt den Speicher vor äußeren Störungen.
Hoppecke bringt den Sun Systemizer
Hoppecke Batterien rundete die PV Guided Tours ab. Bastian Hassdenteufel und seine Kollegen von Produktmanagement stellten den neuen Lithium-Ionen-Heimspeicher sowie den neuen Hybridgroßspeicher Sun Systemizer vor, der am Firmensitz in Brilon-Hoppecke aufgebaut wurde.
Der Sun Systemizer kombiniert Blei- und Lithium-Batterien und stabilisiertvor allemdas Stromnetz. Um die Netzfrequenz stabil bei 50 Hertz zu halten, nimmt der Hybridspeicher gegebenenfalls Überschussenergie auf, um sie bei Bedarf ebenso kurzfristig wieder ins Netz zu speisen. (Herbert Grab)
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