Unser Leser Josef Probst ist Betreiber eines Solarparks. Als er seine Module von Trina geliefert bekam, stellte er seltsame braune Punkte an den Kanten der Zellen fest. Die vier verfärbten Punkte pro Zelle befinden sich unterhalb des Lötbändchens. Seine Nachfrage beim Händler ergab, dass diese Punkte keinen Einfluss auf Haltbarkeit und Leistung haben. „Stimmt das?“, fragt er.
Um aus Wafern Solarzellen zu fertigen, durchlaufen die Siliziumscheiben etliche Produktionsschritte. Ziemlich am Ende der Fertigung werden sie auf ihrer Oberfläche mit Siliziumnitrit beschichtet, der sogenannten Antireflexschicht. Diese sorgt dafür, dass der Spektralbereich des Sonnenlichtes, der die meisten Photonen liefert, möglichst wenig reflektiert wird. Je nach Beschichtungsmethode liegen die Wafer dabei auf einem Band auf oder werden von kleinen Pins gehalten. Bei der letzteren Variante – der Halterung durch Pins – können die gelben oder braunen Flecken entstehen, weil die Zellen an den Auflagestellen nicht beschichtet werden und deshalb ein anderes Erscheinungsbild aufweisen können als der Rest der Zelle. Da der Flächenanteil dieser Pins jedoch im Vergleich zur Gesamtoberfläche der Solarzelle sehr klein ist, ist der Leistungsverlust, den die Solarzellen durch diesen Effekt erleiden, sehr gering, erklärt Giso Hahn, Leiter der Photovoltaikabteilung der Universität Konstanz.
Auch Marc Köntges vom Institut für Solarenergieforschung Hameln bestätigt diese Aussage: „Diese Auflagemarken, die während des Beschichtungsprozesses entstehen, sind normal und treten bei vielen Herstellern auf. Sie fallen manchmal mehr und manchmal weniger ins Auge.“
Da man zudem beim Modulkauf eine bestimmte Leistung des Moduls kauft und diese Leistung sich aus den Spezifikationen des jeweiligen Produktes ergibt, sind eventuelle geringe Leistungsverluste durch die fehlende Beschichtung an den Auflagemarken bereits berücksichtigt und für den Käufer kein Nachteil.
Unser Leser Volker Korbel fragt: „Ich will eine Dachanlage installieren, die zu einer bestimmten Uhrzeit von einer Tanne verschattet wird. Gibt es ein Programm zur Berechnung des Leistungsausfalls durch die Verschattung? Denn eventuell würde ich den Baum dann fällen lassen.“
Bevor man einen Baum fällt, um den Ertrag einer Photovoltaikanlage zu maximieren, sollte man zumindest einmal über die Sinnhaftigkeit der Fällung nachdenken. Bäume binden Kohlendioxid, produzieren Sauerstoff, fungieren als Schallschlucker und Staubfänger. Vielleicht sollte aus ökologischen Gründen auf die Fällung verzichtet werden.
Aber nun zur eigentlichen Frage: Ja, man kann den Minderertrag errechnen. Zum Beispiel kann man mit einem „SunEye“ (digital) oder mit einem „Sonnenbahnindikator“ (analog) verschattende Objekte identifizieren. Mit dem Übertrag der Ergebnisse aus dieser „Verschattungsanalyse“ in ein Simulationsprogramm kann man daraus resultierende Mindererträge berechnen. Man braucht dafür eine sogenannte Zeitschrittsimulation für die durchschnittlichen Erträge einer Photovoltaikanlage, wie sie zum Beispiel PV*SOL oder PVsyst bieten.
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