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Unabhängig und fair

Wer nichts zu verbergen hat, kann sich beteiligen – das ist das Motto der Tests, die es inzwischen ja für Produkte fast aller Branchen gibt. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn sie müssen erstens finanziert werden und zweitens müssen sie fair sein. Solche Tests sind nach Auffassung von Karl-Heinz Remmers, Herausgeber der photovoltaikund Vorstand des Berliner Unternehmens Solarpraxis, für Module dringend nötig. „In dem Markt, der sehr breit gefächert ist und sich schnell entwickelt, brauchen Handwerker, Anlagenplaner und Endverbraucher eine Richtschnur.“

Denn die Vielfalt ist inzwischen undurchschaubar geworden. Es gibt auf dem Markt bereits über 200 Modulhersteller. Darauf, dass die meisten nach internationalen IEC-Normen zertifiziert sind, kann sich der Kunde nicht verlassen. Sie können leicht mit Vorzeigeprodukten erworben werden. Das Zertifikat verrät nicht, ob danach in der Fertigung der großen Stückzahlen Probleme auftreten.

Remmers hat deshalb alles darangesetzt, ein unabhängiges Prüfsiegel zu entwickeln. Das Geld kommt von den Herstellern selbst. Sie haben ein Interesse an Transparenz und sind bereit dafür zu bezahlen, da sie sich dadurch eine Verkaufshilfe erhoffen. Die Fairness garantiert ein unabhängiger Beirat, der offen ist für Vertreter aller Hersteller und Prüfinstitute. Er entscheidet über die Prüfkriterien und das Prozedere. Es geht ihm nicht darum, Firmen, deren Produkte schlecht abschneiden, für immer zu verdammen. „Da wo es Verbesserungsbedarf gibt, soll den Firmen die Möglichkeit dazu gegeben werden“, sagt Remmers. Zuständig für die Tests ist der TÜV Rheinland, der in der Branche als sehr unabhängig gilt.

Das Interesse ist auf jeden Fall groß. Beim letzten Beiratstreffen im März waren 35 Firmen präsent. Etliche nehmen bereits am ersten Test teil, dessen Ergebnisse im August in der photovoltaik erscheinen. Danach werden in regelmäßigen Abständen weitere Module getestet. Von zwei der vorgesehenen Prüfungen können sich die Besucher auf der Intersolar direkt ein Bild machen. Experten vom TÜV und Jürgen Arp von Abastrial führen live den Elektrolumineszenz- und den mechanischen Belastungstest vor.

Auf der Intersolar in Halle A2, Stand 314 werden die Modultests erstmalig und live vorgestellt.

Michael Fuhs

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