Bei der neuen Anlage wird ein anorganisches Filtermaterial eingesetzt. Dieses wird mit Molekülen beladen und ist darüber hinaus unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Somit ist es nicht oder nur noch in Einzelfällen nötig, die zu filternde Umgebungsluft vorzutrocknen. Das steigert die Effizienz und reduziert die Kosten. Die Temperatur- und Druckbedingungen für die Aufnahme der CO2 -Moleküle sowie die spätere Entfernung von der Adsorberoberfläche liegen nah beieinander. Dadurch werden die Beladungs- und Entladungszyklen des Adsorbers deutlich verkürzt. Das heißt: In kürzerer Zeit lässt sich mehr CO2 aus der Umgebungsluft entfernen.
CO2 als Rohstoff
Die gefilterte Luft wird nach dem Adsorptionsschritt wieder an die Umgebung abgegeben. Das gewonnene CO2 steht anschließend in hochkonzentrierter Form als Rohstoff für die dauerhafte Speicherung oder für unterschiedlichste industrielle Anwendungen zur Verfügung. Die aktuell in Betrieb genommene Großanlage bei Linz kann pro Jahr 500 Tonnen CO2 filtern. Bis Ende des Jahres wird die Kapazität der Anlage durch ein weiteres Modul auf 1.000 Tonnen erhöht. Der Strom, der für den Betrieb der Anlage benötigt wird, stammt aus einer Photovoltaik-Anlage auf dem Betriebsgelände.
Ziel: 25.000 Tonnen pro Jahr
Die Kosten für die Abscheidung konnten dadurch deutlich gesenkt werden und liegen bereits jetzt im unteren dreistelligen Eurobereich für eine Tonne CO2. Langfristiges Ziel ist es, Kohlenstoffdioxid auch industriell nutzbar zu machen. Vorstellbar wäre eine Anlage in einer Größenordnung von 25.000 Tonnen Abscheidekapazität pro Jahr, sagt Hagen Seifert, Leiter Nachhaltige Produktkonzepte bei Audi. Bis 2025 will der Volkswagen Konzern den ökologischen Fußabdruck von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen über den gesamten Lebenszyklus hinweg um 40 Prozent gegenüber 2018 senken. Bis spätestens 2050 will der Konzern bilanziell CO2-neutral werden. (nhp)
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