Auf Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr sollen künftig deutlich mehr Flächen an Bundes- und Staatsstraßen für die solare Stromerzeugung genutzt werden. „Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand“, frohlockt Verkehrsminister Christian Bernreiter. „Die Flächen entlang von Verkehrsachsen sind bereits vorbelastet, daher sind die notwendigen Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild vergleichsweise gering. Zudem müssen keine neuen Flächen in Anspruch genommen werden“, betont Bernreiter.
Grunddatensatz für Investoren
Neben eigenen Aktivitäten setzt der Freistaat auch verstärkt auf den privaten Sektor. Dazu wurde das Solarpotenzial an Straßenrandflächen – also Böschungen, Innenbereiche von Anschlussstellen und Nebenflächen – der rund 5.800 Kilometer Bundes- und 14.300 Kilometer Staatsstraßen sowie an den über 400 bestehenden Lärmschutzwänden erhoben. Die für eine solare Nutzung identifizierten Freiflächen sind in der Solarflächenbörse des Energie-Atlas Bayern unter zur Verpachtung angeboten. Interessierte können hier gezielt nach geeigneten Flächen für die Errichtung einer Photovoltaikanlage oder eines Solarparks suchen.
Mehr als 650 Kilowattstunden pro Kilowatt nötig
Die ermittelten Potenzialflächen sind jetzt auf der Solarflächenbörse des Energie-Atlas Bayern eingestellt und damit für alle Interessierten zugänglich. Jede Einzelfläche, sowohl bei den Straßenrandflächen als auch bei den Lärmschutzwänden, umfasst einen für potenzielle Investoren relevanten Grunddatensatz. Dazu zählt der mögliche solare Stromertrag pro Jahr sowie weitere spezifische Kennwerte zur Fläche. Es wurden nur Flächen ab einer Größe von 100 Quadratmetern ausgewiesen, deren Verschattungsgrad unter 20 Prozent liegt und deren spezifischer Stromertrag mindestens 650 Kilowattstunden pro Kilowatt beträgt.
Infos zu Rahmenbedingungen vor Ort
Die technischen Datensätze beinhalten zudem noch Kontaktinformationen über das jeweils zuständige Staatliche Bauamt. Damit haben Interessierte laut dem Ministerium die Möglichkeit, sich weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen vor Ort einzuholen. Das Angebot richtet sich insbesondere an Kommunen, Stadtwerke, Bürgerenergiegenossenschaften, Projektentwickler und Privatpersonen. (nhp)
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