Die drei Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben das Norddeutsche Reallabor gestartet. „52 Millionen Euro stehen für das Norddeutsche Reallabore bereit. Ziel ist es, Industrie, Verkehr und Wärmeversorgung auf Basis von grünem Wasserstoff konsequent zu verknüpfen und so große Mengen an Kohlendioxid einzusparen“, sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
Grüner Wasserstoff im Fokus
Die Reallabore der Energiewende sind Teil des siebten Energieforschungsprogramms der Bundesregierung. Im Norddeutschen Reallabor erforschen die beteiligten Projektpartner, wie das Energiesystem vor Ort ganzheitlich weiterentwickelt werden kann. Verteilt auf vier geografische Schwerpunkte in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern werden sie Konzepte für eine integrierte Sektorenkopplung mit Fokus auf Wasserstoff entwickeln und energieeffiziente Quartierslösungen im Wärmebereich ausarbeiten. Denn die Perspektiven für grünen Wasserstoff sind gut.
Beteiligt an dem Verbundvorhaben sind Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die die gesamte Wertschöpfungskette abbilden – von Erzeugung über Transport und Speicherung bis zum Energieverbrauch. Dreh- und Angelpunkt des Vorhabens wird grüner Wasserstoff sein, der mittels erneuerbaren Stroms gewonnen wird. In der Industrie kann grüner Wasserstoff beispielsweise Erdgas ersetzen und die mit der Erdgasverbrennung verbundenen Kohlendioxidemissionen vermeiden. Auch wird die Umstellung des Gasverteilnetzes auf Wasserstoffbetrieb untersucht.
Fernwärme dekarbonisieren
Um die Wärmewende voranzubringen, wollen die Projektpartner auch die Abwärme einer Müllverbrennungs- sowie einer Industrieanlage nutzen, um sie in eine vorhandene Fernwärmeleitung einzuspeisen. Mit allen Maßnahmen könnten zukünftig insgesamt mehr als 500.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Das Norddeutsche Reallabor baut auf dem Projekt New 4.0 auf. Es war eine von fünf Modellregionen des nun abgeschlossenen BMWi-Förderprogramms Sinteg. (nhp)
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