Um den Ausbau der Photovoltaik zu beschleunigen, hat die Regierung des österreichischen Burgenlandes eine Solaroffensive gestartet. Dazu bietet Energie Burgenland maßgeschneiderte Mietmodelle für Photovoltaikanlagen sowohl für private Hauseigentümer als auch für Unternehmen an. Letztere können sogar Speicher mit dazumieten. Außerdem fördert der burgenländische Versorger den Ausbau der Mietmodelle als Energiegemeinschaft, die mit dem Inkrafttreten des Erneuerbaren-Ausbaue-Gesetzes (EAG) mögliche werden sollen.
Zwei verschiedene Pakete geschnürt
Um die etwa 23.000 Dächer des Burgenlandes für die Stromerzeugung zu aktivieren, hat der Versorger zwei Pakete für 45 oder 69 Euro pro Monat geschnürt, die ab sofort ohne weitere Investition gemietet werden können. Das kleinere Paket umfasst eine Anlage mit einer Leistung von gut drei Kilowatt. Die größere Variante leistet gut 5,3 Kilowatt. Die Preise gelten allerdings im Zusammenhang mit einer Förderung durch den Klima- und Energiefonds. Ohne Förderung kosten die Pakete 55 oder 89 Euro pro Monat. Nach zehn Jahren geht die Anlage in den Besitz des Hauseigentümers über.
Bürger profitieren von Energiewende
Mit diesem Modell will die Landesregierung über die Mehrheitsbeteiligung an der Energie Burgenland die Bürger in die Energiewende mit einbeziehen. „Wir haben uns ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt: Das Burgenland soll bis 2030 klimaneutral sein. Deshalb werden wir jetzt in den Ausbau der Photovoltaik einsteigen. Dazu braucht es aber auch die Bevölkerung”, begründet Landeshauptmann Peter Doskozil den Start dieses Programms. „Uns ist es wichtig, dass nicht nur Konzerne aus der Energiewende Gewinne erzielen, sondern dass alle Bürger profitieren.”
Kritik von Grünen und ÖVP
Kritik am neuen Vorstoß der SPÖ-geführten Landesregierung in Gestalt von Energie Burgenland kommt von den Grünen und der ÖVP. So zitiert der ORF den grünen Landtagsabgeordneten Wolfgang Spitzmüller mit dem Vorwurf, Energie Burgenland ignoriere oftmals Hauseigentümer, die eine eigene Photovoltaikanlage ans Netz anschließen wollen. In die gleiche Richtung geht die Kritik der ÖVP, die laut ORF eine Monopolisierung durch die Hintertür befürchtet, weil Private für ihre eigene Photovoltaikanlage von Energie Burgenland oft keinen Netzanschluss bekämen. (su)
Zum Weiterlesen:
Österreich: PV Austria veröffentlicht aktualisierten Steuerleitfaden
Frühjahrskongress PV Austria: Bundesländer auf dem Weg zur Energiewende