Der Vorlauf im Handel und andere Indikatoren deuten Wachstum an. Die Stimmung im Markt ist eindeutig als die Statistik des Zubaus. Mit der Bekanntgabe der Zahlen für März steht auch der Zubau für das erste Quartal in diesem Jahr fest.
In den ersten drei Monaten wurden laut Bundesnetzagentur insgesamt 3,731 Gigawatt installiert, etwa 520 Megawatt unter Q1/2024, aber immerhin 570 Megawatt über Q1/2023. Im Vergleich zum vierten Quartal 2024 lag die Nachfrage deutlich niedriger.
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Ein gemischtes Bild
Besonders positiv entwickelten sich die kleinen Plugin-Anlagen, sie legten gegenüber Q4/2024 um ein Drittel zu. Wachstum verzeichnet auch das Marktsegment der Gewerbeanlagen zwischen 100 und 1.000 Kilowatt, das um 13 Prozent anstieg.
Dagegen brach der Zubau bei Einfamilienhäusern weiter brachial ein, um fast 30 Prozent unter Vorquartal. Solarparks über ein Megawatt blieben mehr als 30 Prozent hinterm Vorquartal zurück.
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Nimmt man das erste Quartal 2024 zum Vergleich, legten Balkonanlagen um 77 Prozent zu. Dagegen fiel das private Eigenheimsegment um mehr als 50 Prozent ab. Die erwähnten C&I-Anlagen stagnierten. Solarparks wuchsen um knapp fünf Prozent.
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Politiker sind am Zug
Die anhaltend schwache Nachfrage trifft auf Ungewissheiten, wohin die neue Bundesregierung steuert. Der Handelskrieg der USA dürfte sich gleichfalls nicht förderlich auf die Kauflaune auswirken.
Klar ist: Die neue Regierungskoalition in Berlin muss die angeschlagene Wirtschaft ankurbeln. Dies gilt auch für die Solarbranche, die an hohen Zahlungsausfällen und Insolvenzen leidet.
Im Koalitionsvertrag angekündigte Maßnahmen bergen Chancen, aber auch Herausforderungen für die Branche. Die avisierten günstigeren Strompreise sind traditionell für die Nachfrage nach Solaranlagen kaum förderlich. Andererseits könnten Anreize für E-Autos neuen Schwung ins Solargeschäft bringen.
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Anzeichen der Marktbelebung in Q2
Trotz des zögerlichen Starts ins neue Solarjahr gibt es Anzeichen für Belebung im zweiten Quartal. Die steigende Nachfrage bei Plugin-Anlagen zeigt, dass das Interesse mit dem Sonnenstand steigt.
Zudem berichtet der Handel von anwachsenden Bestellungen, die Auftragslage bei den Großhändlern entwickelt sich gut. Erstmalig lag beispielsweise bei EWS die abgefragte Modulleistung im März höher als vor einem Jahr. Diese Nachfrage wird sich in den nächsten Monaten im Zubau niederschlagen. (HS)
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