Das innovative Verfahren umfasst zwei Stufen: Erstens werden beim Prozess Ausgangsstoffe wie Klärschlamm in Heißgas umgewandelt. Danach wird aus diesem Gas und Plastikmüll gasförmiger Wasserstoff gewonnen. Letztere Stufe kann auch eigenständig betrieben werden und somit an eine bestehende Biogasanlage angedockt werden.
Grüner Wasserstoff aus Plastikmüll
Genau das wird nun in der Praxis erprobt: Nächster Schritt auf dem Weg zur Serienreife ist der Bau der Versuchsanlage im österreichischen Leoben. Das Gießen der Betonbodenplatte im November markiert den Baubeginn, im Mai 2022 sollen Bau- und Einrichtung der zwölf Meter hohen Anlage mit einer Gesamtfläche von etwa 150 Quadratmetern abgeschlossen sein. Im Juni 2022 soll die Versuchsanlage erstmals Wasserstoff aus Plastikmüll erzeugen. Errichtet wird die Anlage durch Spezialisten der Firma R&R Beth aus dem thüringischen Bad Lobenstein.
Sobald der TÜV die Zusammensetzung des gewonnenen Wasserstoffs zertifiziert haben wird, wird Green Hydrogen Technology in die Vermarktung der Stufe-2-Anlagen gehen, teilt die Firma mit. Sie will damit insbesondere Kommunen und Industrie ansprechen. „Besonders interessant ist die Technologie für Kunden, die bereits eine Biogasanlage betreiben oder Zugang zu Biogas haben. Sie benötigen nur die Stufe 2 unserer Anlage. Statt des Heißgases aus Klärschlamm wird dann das Biogas als Ausgangsstoff verwendet", erklärt Jean Wiech, CFO von Green Hydrogen Technology. In neuen Jahr wird die Firma dann als AG firmieren.
Drei Millionen Euro Entwicklungskosten
Die bisherigen Entwicklungskosten für das Verfahren liegen demnach bei rund drei Millionen Euro, die durch das Unternehmen selbst finanziert wurden. Das Geschäftsmodell von Green Hydrogen Technology sieht vor, dass das Unternehmen entweder Co-Betreiber der Anlagen wird oder Lizenzen zur Nutzung der patentierten Technologie an Firmen oder Gemeinden als alleinige Betreiber vergibt. (Niels H. Petersen)
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