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Heribert Schmidt erhält ersten Adolf-Goetzberger-Preis

Vor mehr als 20 Jahren hat der Wissenschaftler Heribert Schmidt am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg eine neue Schaltung entwickelt. Sie senkte die Verluste einphasiger Solarwechselrichter um die Hälfte und erlaubte es, kompaktere und kostengünstigere Geräte herzustellen. Der Adolf-Goetzberger-Preis wurde von der gleichnamigen Stiftung verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert.

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Erstmals in Bad Staffelstein vorgestellt

Die Innovation wurde 2003 auf dem 18. PV-Symposium in Bad Staffelstein vorgestellt, ein Patent beantragt. Ein Jahr später kam die neue Elektronik im NT-Wechselrichter von Sunways zum Einsatz, dem ersten Lizenznehmer. Mittlerweile ist die Heric-Brücke in mehr als 80 Prozent aller Wechselrichter bis zehn Kilowatt integriert.

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Bis zum Beginn des Jahrtausends basierten Wechselrichter meist auf der H4-Schaltung. Sie bestand aus vier Dioden (schaltern), die Geräte erreichten Wirkungsgrade bis maximal 96 Prozent.

Erfolgreichstes Einzelpatent der Fraunhofer-Gesellschaft

Die Idee zur H6-Topologie (vier Schalter mit zwei Freilaufschaltern) eliminierte das Problem der Blindleistung, die bei der Umsetzung zwischen Kondensatoren und Drosselspulen auftrat. Wechselrichter mit H6-Topologie erreichten 98 Prozent Wirkungsgrad, die Verluste durch innere Blindleistung halbierten sich.

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Heric steht für Highly Efficient and Reliable Inverter Concept. Das Patent aus dem Jahr 2003 erwies sich als das erfolgreichste Einzelpatent der Fraunhofer-Gesellschaft, das gegen Verletzungen durch chinesische Plagiatoren verteidigt werden konnte.

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Mittlerweile im Ruhestand

Mittlerweile ist der 72-jährige Forscher nicht mehr am Institut in Freiburg tätig, genießt seinen Ruhestand. Dennoch bleibt er dem Fraunhofer ISE eng verbunden. Doch „die Pionierarbeit von Dr. Heribert Schmidt steht beispielhaft für den Brückenschlag zwischen Forschung und Praxis, den Prof. Dr. Adolf Goetzberger zeitlebens verfolgte“, sagte Winfried Hoffmann, der Vorsitzende der Jury. „Mit dem gleichnamigen Preis möchten wir solche Leistungen sichtbar machen und künftige Innovationen inspirieren.“ (HS)

Website der Adolf-Goetzberger-Stiftung

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