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Klima-Check: Grüne liegen vorn, FDP am schlechtesten

Immerhin: Alle Parteien mit Ausnahme der AfD bekennen sich in ihren Wahlprogrammen zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens und widmen lange Passagen der Klimapolitik. Die Unterschiede zwischen den Parteien sind deutlich – jedoch liefert kein Programm schlüssige  Konzepte,  um  die  im  neuen  Klimaschutzgesetz, kurz KSG, gesetzten  Ziele  für  das  Jahr  2030 vollständig zu erreichen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die DIW Econ, eine Tochter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin, im Auftrag der Stiftung Klimaneutralität durchgeführt hat.

Die Grünen vor der Linken

Die Autoren um Professorin Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am DIW, leisten mit der Studie Pionierarbeit bei der Entwicklung von klimaschutzpolitischem Accounting. Das Ergebnis: Insgesamt erhält das Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen die höchste Punktzahl aller bewerteten Programme. Es gelingt der Partei in allen Sektoren konkrete und weitestgehend geeignete Vorschläge zu präsentieren. Trotzdem reicht das Gesamtkonzept nicht aus, um die KSG Ziele bis 2030 zu erreichen.

Die Linke landet auf dem zweiten Platz. Die Partei weist zwar gute Konzepte im Energie- und  Verkehrssektor  vor,  allerdings  vernachlässigt  sie  die  Frage  nach  einer  angemessenen  CO2-Bepreisung  sowie  Maßnahmen  im  Industriesektor  und  auf  interantionaler Ebene.  Die Parteien  der großen  Koalition,  CDU/CSU  und  SPD,  liegen  ungefähr  gleichauf – deutlich  hinter  der  Linken.  Ihre Vorschläge erkennen die klimapolitischen Herausforderungen zwar an, diese sind jedoch häufig weder konkret  genug  noch  geeignet,  um  die  großen  Einsparziele  in  der  verbleibenden  knappen  Zeit  zu erreichen.

Kein Wahlprogramm genügt den KSG Zielen

Das Wahlprogramm der FDP erzielt den niedrigsten Wert. Zwar ist ihr Programm in Fragen der  internationalen  Klimapolitik  sowie  marktbasierten  Maßnahmen,  wie  der  CO2-Bepreisung,  gut aufgestellt. In den einzelnen Sektoren vernachlässigen sie jedoch spezifische Vorschläge, die mit Blick auf die knappe  verbleibende Zeit zum Erreichen  der Klimaschutzziele nötig seien, um die Treibhausgasminderungsziele zu erfüllen, bwwerten die Forscher. Ihr Fazit ist sehr ernüchternd: Kein Wahlprogramm genügt, um die gesetztlich verankerten Reduktionsziele bis 2030 vollständig zu erreichen. Hinsichtlich des  Grads  der  Zielerreichung  gebe es zwischen  den  Programmen  der  Parteien  allerdings  deutliche Unterschiede. (nhp)

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