Zur Branchenmesse The smarter E Europe wurden die Gewinner der diesjährigen Awards bekanntgegeben. Beim The smarter E Award gibt es zwei Kategorien. Als Outstanding Projects wurden ausgezeichnet:
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Center for Renewable Energy Services (Bangladesch): Das intelligente Bewässerungssystem Sirris versorgt in Bangladesch sensorgesteuerte Pumpen mit Solarstrom und regelt die automatische Wasserverteilung auf den Feldern. Das spart zum einen Diesel, zum anderen wird nur so lange bewässert, bis die notwendige Feuchtigkeit erreicht ist. Der Wasserverbrauch wird dabei um mindestens 50 Prozent reduziert. Neben der Fernüberwachung und -steuerung ist speziell das Abrechnungssystem hervorzuheben. Dieses erlaubt Betreibermodelle, die einen langfristigen eigenwirtschaftlichen Betrieb sicherstellen. Sirris hat somit wirtschaftliche, ökologische und soziologische Vorteile. Die optimierte Bewässerung berücksichtigt sowohl die unterschiedlichen Pflanzenarten, als auch den pH-Wert des Bodens. Der zeitliche Verlauf des Solarertrages passt zum Bewässerungsbedarf.
Fenecon (Deutschland): Das stationäre Speichersystem in Werdohl in Deutschland, besteht sowohl aus noch unverbauten Autobatterien (Zero Use) als auch aus Batterien, die bereits in Renault Zoe im Einsatz waren (Second Use). Das Speichersystem ist in Containern installiert und wird als Speicher für Primärregelleistung Sinne der Netzstabilisierung eingesetzt. Künftig sollen Dienstleistungen zum Energiemanagement für Industriekunden und Energieversorger angeboten werden. In einer Containereinheit werden 72 Zoe-Batterien mit je 40 Kilowattstunden zu einem Speicher mit einer Kapazität von 2,88 Megawattstunden zusammengeschlossen. Die Batterien werden stabil und schonend betrieben.
Fluence Energy (Deutschland): Das Pilotprojekt im litauischen Vilnius setzt als eines der ersten weltweit ein batteriegestütztes Energiespeichersystem im Übertragungsnetz ein. Dieser Netzbooster zeigt ein extrem schnelles Ansprechverhalten mit einer Verarbeitungszeit von 87 Millisekunden und einem vollständigen Wechsel von der Ladung zur Erzeugung in 70 Millisekunden. Seit Ende 2021 befindet es sich im Probebetrieb. Derartige Netzbooster erlauben die bessere Auslastung bestehender Leitungen durch zeitversetzte Leistungsübertragung. Zudem verringern sie den Netzausbau, wenn sie an strategischen Netzkoten zum Einsatz kommen. Für Litauen bedeutet eine solche Ertüchtigung des Netzes mehr Energieunabhängigkeit sowie eine höhere Dekarbonisierung durch eine vermehrte Integration erneuerbarer Energie in das Stromnetz.
Die Gewinner der Kategorie Smart Renewable Energy sind in diesem Jahr:
Fluence Energy (USA): Mit der Softwareplattform Fluence IQ generieren Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen und Energiespeichern automatisierte Gebote für die Stromlieferung und Netzdienstleistungen. Die Software nutzt künstliche Intelligenz, um anhand diverser Prognoseparameter wie Wetter, Nachfrage und Angebot über einen 24-Stunden-Zeithorizont den optimalen Preis zu ermitteln, zu dem der Anlagenbetreiber seine Dienste auf Gebotsplattformen einstellen kann. Mit der Software optimieren die Betreiber den finanziellen Ertrag eines ganzen Portfolios an Erzeugungsanlagen sowie Speichern und reduzieren den Umfang der manuellen Eingriffe am Leitstand, um den optimierten Anlagenfahrplan zu erreichen.
Fronius International (Österreich): Der Fronius Wattpilot ist eine AC-Ladelösung für das Laden aus eigener Stromerzeugung zu flexiblen Strompreisen. Mit seiner automatischen 1/3-Phasenumschaltung bietet der Wattpilot eine technische Finesse zur optimierten Ladung eines Elektrofahrzeugs über das gesamte Leistungsband von 1,38 bis 22 Kilowatt. Schwankende Überschüsse aus eigener Erzeugung sind optimal nutzbar. In den Ladeschlaf verfallene Fahrzeuge werden automatisiert aufgeweckt. Neben der Nutzung eigenerzeugter Energie ist durch die integrierte Anbindung an einen Stromanbieter mit flexiblen Strompreisen (aktuell in Deutschland und Österreich verfügbar) eine kostenoptimierte Ladung in günstigen Preisphasen möglich.
Transnet BW (Deutschland): Die Initiative DA/RE (Datenaustausch/Redispatch) steht deutschlandweit den Netzbetreibern für aktives Einspeisemanagement zur Verfügung. Auf einer digitalen Plattform werden Maßnahmen zur Netzstabilisierung und Engpassbeseitigung durch dezentrale Flexibilität über alle Netzebenen hinweg koordiniert. Mithilfe der DA/RE-Plattform können alle Akteure einen wesentlichen Teil der neuen Anforderungen des Redispatch 2.0 erfüllen, indem die notwendige Koordinierung verschlankt wird. Anhand der automatisierten Engpassprognose wird die Abstimmung zwischen den Beteiligten effizienter und dient letztendlich einer sichereren und kostengünstigen Bewirtschaftung der Stromnetze. DA/RE meldet jedem Netzbetreiber in regelmäßigen Abständen die Fahrpläne und Redispatch-Potenziale der jeweiligen Nabeg-Anlagen (Netzausbaubeschleunigungsgesetz) im eigenen Netz. (HS)
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