1. Starke europäische Solarindustrie aufbauen
Der wichtigste Punkt dabei ist der Aufbau einer starken europäischen Solarindustrie, die die gesamte Wertschöpfungskette abbildet. Damit soll unter anderem die Abhängigkeit von Komponentenlieferungen aus Fernost reduziert werden. Konkret fordert Solarwatt Unterstützung für den Aufbau einer Produktionskapazität von mindestens 25 Gigawatt in Europa.
Außerdem müssen Fachkräfte ausgebildet werden. Denn dies ist inzwischen zu einem Nadelöhr bei der Umsetzung der Energiewende geworden. Hier sieht Solarwatt vor allem die Möglichkeit, Handwerker aktiv umzuschulen oder weiterzubilden. Außerdem solle die Attraktivität des Handwerks allgemein deutlich gestärkt werden.
2. Photovoltaikausbau beschleunigen
Mit Blick auf den Ausbau der Photovoltaik ist aber auch ein attraktiver Rahmen notwendig. Dazu gehören nicht nur klare Ausbaupfade, die von der Politik definiert werden müssen und die sich an der Erreichung der Pariser Klimaschutzziele orientieren. Dazu gehört auch eine Pflicht zum Bau von Solaranlagen auf neuen Gebäuden, Parkplätzen, öffentlichen Gebäuden und bei der Sanierung von Häusern. Diese könne den Ausbau deutlich beschleunigen. Auf der anderen Seite müssen aber auch Hürden abgebaut werden, die den Ausbau bisher noch bremsen. Dazu sollten Eigenverbrauchsanlagen komplett steuerlich freigestellt werden. Auch die Anmeldung der Anlagen sollte deutlich schneller gehen. Solarwatt schlägt hier ein zentrales Marktstammdatenregister vor.
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3. Sektorenkopplung unterstützen
Natürlich geht die Energiewende und der Kampf gegen den Klimawandel nicht ohne Sektorenkopplung. So sollte die Förderung von Elektroautos in Zukunft an die Voraussetzung geknüpft werden, dass diese Grünstrom tanken. Außerdem sollte die Sektorenkopplung im Gebäudebereich stärker unterstützt werden. Dabei hat Solarwatt die Kombination von Photovoltaik mit Wärmepumpen und Elektroautos im Blick, die die CO2-Emission um bis zu 90 Prozent senken kann.
Außerdem sollten die Förderprogramme für Batteriespeicher vereinheitlicht werden. Derzeit bestehen in den Bundesländern ganz unterschiedliche Förderprogramme. Um es für die Interessenten einfacher zu machen, muss dieser Förderdschungel gelichtet werden. Dabei kann ein bundeseinheitliches Programm durchaus um regionale Aspekte ergänzt werden, um die Wertschöpfung vor Ort zu stärken.
4. Netze digitalisieren
Außerdem muss auch das Stromnetz für die Zukunft tauglich gemacht werden. Solarwatt plädiert hier nicht für einen stärkeren Ausbau, sondern für mehr Digitalisierung. Grundbaustein ist hier der flächendeckende Einbau von intelligenten Stromzählern. Diese können dann die Grundlage für die Einführung von flexiblen Strompreisen bilden. Flexible Strompreise wiederum sind der Anreiz für die Stromkunden, dann Energie zu zu verbrauchen, wenn sie im Überschuss vorhanden ist – also wenn Solar- und Windkraft ausreichend liefern. Dieses sogenannte Demand Side Management kombiniert mit dynamischen Preisen ist wiederum Grundlage für die Senkung der Netzentgelte auch für den lokalen Eigenverbrauch. (su)
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