Der Solarmarkt im Nachbarland Schweiz entwickelt sich weiter sehr gut: Gegenüber 2017, dem Jahr vor dem Inkrafttreten des revidierten Energiegesetzes, hat sich das Jahreswachstum mehr als versechsfacht. Die am Jahresende 2023 installierte Leistung liegt demnach bei über 6,2 Gigawatt. Diese ermöglicht eine Stromproduktion von rund sechs Terawattstunden pro Jahr, was etwa zehn Prozent Jahresstromverbrauch der Schweiz abdeckt.
Hohe Einmalvergütung puscht Großanlagen
Als Basis für die Schätzung hat Swissolar die Anmeldezahlen bei der Förderstelle Pronovo sowie Rückmeldungen aus dem Markt ausgewertet. Sowohl die Märkte für kleinere als auch für größere Anlagen sind stark gewachsen. Im Bereich der Großanlagen sorgte insbesondere die Einführung der neuen Förderung für Anlagen ohne Eigenverbrauch (hohe Einmalvergütung) für zusätzlichen Schub. Damit konnten Projekte wie beispielsweise die Photovoltaikanlage an der Stützmauer in Teufen realisiert werden, die auf Winterstromertrag optimiert ist und Strom für rund 50 Haushalte liefert.
Ein weiterer starker Treiber für den Zubau ist weiterhin der hohe Strompreis in der Schweiz. Besonders betroffen sind Großverbraucher, die ihren Strom auf dem freien Markt einkaufen. Aber auch für die gebundenen Kunden stieg der Strompreis von 2022 auf 2023 im Schnitt um 28,5 Prozent. Zusätzlich fördert der wachsende Einsatz von Elektromobilität und Wärmepumpen den Einsatz von Photovoltaik: Viele möchten den zusätzlichen Strombedarf selbst erzeugen.
Ausblick 2024: zehn Prozent Wachstum
Für 2024 geht Swissolar von einem Marktwachstum von mindestens zehn Prozent aus. Damit erreicht der Jahreszubau ab 2027 über zwei Gigawatt pro Jahr. Diesen braucht es auch, damit Solarstrom seinen Beitrag zum Ziel von 35 Terawattstunden aus neuen erneuerbaren Energien erreicht – wie politisch im Mantelerlass beschlossen. (nhp)
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