Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationshandwerke (ZVEH) hat die Ergebnisse seiner Herbstumfrage 2022 vorgestellt. Mitte September wurden rund 1.200 elektrohandwerkliche Betriebe befragt.
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Gute Konjunktur trotz des Krieges in der Ukraine
Immerhin 64,5 Prozent der Betriebe gaben an, dass die Geschäfte gut laufen. Das sind zwar weniger als im Frühjahr 2022 (71,3 %). Allerdings begann zwischenzeitlich der Krieg in der Ukraine, mit Konsequenzen für die globalen Lieferketten. Vor diesem Hintergrund fällt der Rückgang vergleichsweise gering aus. Der Geschäftsklimaindex bleibt mit 79,5 Punkten weiter hoch (Frühjahr 2022: 83,9).
Ein Grund für die positive Entwicklung sind die hohen Auftragsbestände. 58 Prozent der E-Unternehmen haben einen Vorlauf von mehr als zwei Monaten. Bei 30,8 Prozent sind die Auftragsbücher sogar für mehr als vier Monate im Voraus gefüllt.
Energiewende füllt Auftragsbücher
Diese Entwicklung lässt sich unter anderem mit der steigenden Nachfrage nach Photovoltaik, Stromspeicher, E-Ladetechnik und Wärmepumpen erklären. Sie erleben einen Boom. Doch die Auftragszuwächse haben eine Kehrseite: Viele Betriebe können Aufträge aufgrund fehlenden Materials (Lieferengpässe) nicht so schnell abarbeiten wie gewünscht. Auch fehlt es vielerorts an Mitarbeitern.
Fast zwei Drittel der Betriebe haben offene Stellen
So meldeten im September 2022 insgesamt 63,4 Prozent der Betriebe offene Stellen. Gegenüber dem Frühjahr 2022 (63,9 %) ging der Anteil der Unternehmen mit unbesetzten Stellen damit nur geringfügig zurück – obwohl zwischenzeitlich die im Frühjahr noch offenen Ausbildungsplätze vielerorts besetzt werden konnten. Im Vergleich zum Herbst 2021 stieg der Anteil der Unternehmen mit offenen Stellen sogar um sieben Prozentpunkte an.
Zahl der Mitarbeiter steigt weiter an
Gesucht werden neben Auszubildenden, die 17,5 Prozent der unbesetzten Stellen ausmachen, vor allem Gesellen (32,8 Prozent) sowie hochqualifizierte Gesellen (24,7 Prozent). Rund ein Viertel der Befragten geht für die kommenden sechs Monate von steigenden Mitarbeiterzahlen aus.
Jedes fünfte E-Unternehmen konnte zwischen Frühjahr und Herbst 2022 die Zahl seiner Mitarbeiter erhöhen (21,4 Prozent). Größere Betriebe legen bei den Beschäftigtenzahlen kontinuierlich zu, während die Zahl der kleinen und Kleinstunternehmen abnimmt. (HS)
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