Noch sind die Klimaziele erreichbar, „wenn wir keine weitere Zeit vergeuden“, sagt der ZVEI-Präsident und kritisiert: „Der Umbau in eine klimaneutrale Industriegesellschaft gehe weiterhin nur in Tippelschritten voran.“ Nach seiner Auffassung „können wir uns den Übergang vom fossilen ins erneuerbare Zeitalter in Super Slow Motion nicht länger erlauben.“
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All Electric Society bietet enorme Potenziale
Es gebe zahlreiche Hebel, um die Emissionen schneller zu reduzieren. Die Elektrifizierung mit erneuerbaren Energien, die Digitalisierung der Netze und die intelligente Kopplung der klimarelevanten Sektoren Energie, Mobilität und Gebäude bieten riesige Einsparpotenziale. Gunther Kegel mahnt: „Die All Electric Society führt uns in die Klimaneutralität.“
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Ökostrom ist der Rohstoff der Energiewende
Strom aus erneuerbaren Energien ist der Rohstoff der Energiewende. Folglich muss sein Angebot vergrößert und effizienter genutzt werden. „Unsere Produkte und Lösungen aus der Elektro- und Digitalindustrie sind wahre Game Changer“, erklärt er weiter. „Unsere Branche steht wie kaum eine andere für Klimaziele, Energie- und Ressourceneffizienz und smarte Kreislaufwirtschaft.“
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Digitaler Produktpass und Manufacturing-X
Ein Beispiel sei der digitale Produktpass, der Transparenz entlang des gesamten Lebenszyklus eines Produkts herstelle, von der Rohstoffverarbeitung bis zum Recycling. Ein anderes Beispiel bietet Manufacturing-X: Das geplante föderale Datenökosystem schaffe ebenfalls mehr Transparenz. Über den gesamten Produktlebenszyklus und eröffne den Unternehmen neue Wettbewerbschancen in der aufkommenden Datenökonomie.
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Überregulierung bremst sinnvolle Ansätze aus
Allerdings dürften solche Ansätze nicht durch Überregulierung ausgebremst werden, mahnt der ZVEI-Präsident: „Ob Produktpass oder gemeinsamer Datenraum und anderes mehr: Die Politik muss den Unternehmen wieder mehr Gestaltungsräume bieten und einen risikobasierten Regulierungsansatz einschlagen.“
Die Unternehmen würden derzeit von einem Regulierungstsunami überzogen, der zulasten von Innovation und Fortschritt gehe und den hiesigen und europäischen Industriestandort gefährdet. Der EU Green Deal etwa, aber auch die Anforderungen durch die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit und die Lieferkettengesetze führten dazu, dass den Unternehmen immer neue Belastungen auferlegt würden. „Der bürokratischen und regulativen Überbauung nahezu jedweder unternehmerischen Initiative muss Einhalt geboten werden“, fordert Kegel. „Hier muss radikal gegengesteuert werden.“ Produktbezogene Regulierung müsse zudem in Europa immer harmonisiert erfolgen. (HS)
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