Für TNC und die Branche ein Schritt in die richtige Richtung. 2010 schnellte der Markt auf 125 Megawatt hoch, 2015 auf 337,5 Megawatt. Auch TNC konnte in dieser Zeit mehrere Anlagen planen und realisieren und von der KEV profitieren. Der vom Parlament festgelegte Deckel war aber schnell erreicht und die weiteren geplanten Anlagen landeten auf der KEV-Warteliste. So wurde die Refinanzierung wieder ein wichtiger Teil der Anlagenplanung.
Der politische Auftrag der letzten Volksabstimmung hat das Photovoltaikziel bis 2050 auf 20 Prozent festgelegt. Es gibt hier bei den Eidgenossen einen politischen Konsens. Die Abstimmung 2017 hat mit 62 Prozent Ja-Stimmen eine breite Unterstützung erreicht. Nach meiner Meinung war das Erreichen der ersten zwei Prozent Photovoltaikanteil schwieriger, als der Ausbau auf 20 Prozent. Die Technik war unbekannt und über zehnmal teurer als heute. 2014 konnte TNC eine Photovoltaik-Schallschutzwand in der Nähe von Zürich 92 Prozent günstiger realisieren als 1989 die weltweit erste Photovoltaik-Schallschutzwand an der A13 bei Chur!
Obwohl wir heute in der Schweiz Gestehungskosten der solarerzeugten Elektrizität von 15 bis 25 Rappen pro Kilowattstunde erreichen, ist der Markt noch kein Selbstläufer. Der Strombeschaffungswert für den Endkunden liegt auch in dieser Größenordnung. Aber für den nicht konsumierten Photovoltaiküberschuss erhalten wir vom lokalen Elektrizitätswerk nur fünf bis maximal zwölf Rappen je Kilowattstunde. Damit geht es neu bei der Refinanzierung um den Eigenverbrauch.
Seit 1974 versuchen wir, die technische Entwicklung der Photovoltaik voran zu treiben. Heute haben wir ein erstaunliches Zwischenresultat erreicht. Wir haben uns damals Mut gemacht mit dem Slogan: Die Energie, die wir brauchen, beziehen wir aus dem Strom, gegen den wir schwimmen.
Die Sonnenenergie wurde in der Vergangenheit von Vielen langfristig unterschätzt. Manchmal ärgert man sich, dass Dinge, über die wir schon vor 15 Jahren nachgedacht und praktiziert haben, jetzt zum zweiten und dritten Mal wiedererfunden werden. Beispiele sind die Nutzung von bifazialen Modulen (TNC an Schallschutzwänden seit 1998) oder die Kombination von Photovoltaik und Wasserkraft (TNC seit 2009). Offenbar gehört dies zum Lauf der Zeit. In vielen Dingen war TNC oft zu früh und anscheinend der Zeit voraus.
Für die Zukunft geht es darum, die photovoltaische Stromproduktion mit den Bedürfnissen der Wärmeerzeugung im Gebäude zu verknüpfen. Aus der Photovoltaikanlage wird ein Gesamtsystem. Alle Gewerke im Gebäude müssen koordiniert werden, um den Sonnenstrom optimal zu nutzen. Hierbei spielt auch die Wärmepumpe und das Elektromobil eine wichtige Rolle, ebenso Speicher.
TNC hat mit der Steuerung TNCall einen Dirigenten entwickelt, der die Gewerke zusammenführt und bestmöglich steuert. So kann ein höchst möglicher Eigenverbrauch erzielt werden oder aber auch Netznutzen.
Auch die nächsten zehn Jahre bringen Herausforderungen und Chancen. Packen wir es an!
Thomas Nordmann ist Gründer und Geschäftsführer der TNC Consulting AG in Feldmeilen in der Schweiz.