Kleine Korrekturen am Ökostromgesetz (ÖSG) ermöglichten zumindest die Nutzung der vorhandenen Mittel. Bis 2012 kam es jährlich annähernd zu einer Verdoppelung der Ausbaumenge (siehe Grafik). Im laufenden Jahr geht man von über 200 Megawatt aus. Durch die Novelle des ÖSG von 2012 ist ein kontinuierlicher Ausbau in den nächsten Jahren abgesichert. In Österreich gab es nie eine Renditendiskussion sondern die Eigenversorgung stand im Vordergrund. Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) strebt einen Stromanteil von acht Prozent für das Jahr 2020 an. Das erste Gigawatt an Leistung soll 2015 erreicht werden.
Einigen scheint der Aufstieg von Sonnenstrom nicht so recht geheuer zu sein und sie versuchen, die Notbremse zu ziehen. So fordert der Regulator (E-Control) unter dem Motto „Sonnenstrom-Erzeuger sollen zahlen“, dass auf PV-Strom ein so genanntes „Netzbereitstellungsentgelt“ entrichtet werden soll. Das plumpe Argument, die Netze müssten für die PV verstärkt werden, ist nicht hieb- und stichfest. Die Diskussion geht daher eher nach hinten los. Es stellt sich nämlich die Frage, wie desolat waren die Netze schon bevor die PV ins Spiel kam und warum müssen die fossil-atomaren Stromerzeuger kein Bereitstellungsentgelt bezahlen. Die Forderung der Regulierungsbehörde nach einem Bereitstellungsentgelt durch die Erzeuger von PV-Strom kann daher schnell zum Bumerang für alle Stromerzeuger werden.
Zur Person: Dr. Hans Kronberger ist Journalist unter anderem leitender Redakteur beim ORF für die Sendungen Argumente, Bürgerforum, Konflikte (1982–1996), Lektor für Umweltpublizistik an der Universität Salzburg, Abgeordneter zum Europäischen Parlament (1996–2004) und seit 16. April 2008 Präsident des Bundesverbandes Photovoltaic Austria.