Die Einigung der Koalition auf zusätzliche Auktionen für Solar- und Windenergie werden durch den Fortbestand des Förderdeckels bei der Photovoltaik von 52 Gigawatt entwertet, klagt der BSW-Solar. Der Branchenverband fordert schnelle Nachbesserungen.
Die erzielte Einigung zwischen den Fraktionsvorsitzenden von Union und SPD zum weiteren Ökostromausbau ist nach Einschätzung der Solarwirtschaft weitgehend wertlos. Es sei versäumt worden, in diesem Zusammenhang den im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fixierten 52-Gigawatt-Förderdeckel für die Solarenergie zu beseitigen, kritisiert der Bundesverband Solarwirtschaft.
Der Verband fordert schnelle Nachbesserungen im laufenden Gesetzgebungsverfahren und eine Streichung des Solardeckels, der spätestens im Verlauf des Jahres 2020 erreicht werde. „Ohne eine Beseitigung des Solardeckels wird der erfolgreich eingeschlagene Weg in Richtung eines marktbasierten Photovoltaik-Ausbaus ein abruptes Ende finden, ohne sein Ziel erreicht zu haben“, kritisiert BSW-Solar-Chef Carsten Körnig.
Vor allem die Installationszahlen für Solarstromanlagen auf Gewerbe- und Industriedächern werden ohne gesetzliche Änderungen laut einer Analyse des Branchenverbandes schon bald drastisch einbrechen. Die nun von der Bundesregierung für die Jahre 2019 bis 2021 geplanten Sonderausschreibungen großer Solarstromanlagen von jährlich 1 bis 1,6 Gigawatt werden den durch den Solardeckel befürchteten Markteinbruch voraussichtlich nicht kompensieren. (nhp)
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