Der globale Markt für netzgekoppelte Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern wird bis zum Jahr 2018 um das Zehnfache auf mehr als 900 Megawatt anwachsen. Ab 2016 könnten in Deutschland höhere Renditen für Solarsysteme mit Speicher erzielt werden.
Die Hausbatteriespeicher stehen vor einem Boom: Derzeit bieten komplette Photovoltaiksysteme ohne Batteriespeicher in Deutschland eine höhere Rendite als Systeme mit Speicher. Bereits 2016 werde sich dieses Verhältnis umkehren, sagt Sam Wilkinson, Forschungsleiter für die Energiespeicherung bei den US-Marktforschern von IHS. Wenn der Batteriepreis weiter sinkt, wird es künftig auch wirtschaftlich den Strom über einen längeren Zeitraum zu speichern und dann selbst zu verbrauchen. Dadurch steigt dann wiederum die Autarkiequote. Das prognostizieren die Marktforscher in dem aktuellen Report „Energy Storage in PV Report – 2014“.
„Das Wachstum für kleine Solaranlagen im Hausdachsegment, wo Batteriespeicher künftig vermehrt eingesetzt werden, ist im letzten Jahr vor allem wegen einer geringeren staatlichen Förderung geschwächt worden“, erklärt Wilkinson. Insbesondere sei die installierte Leistung in den drei größten Photovoltaikmärkten Deutschland, England und Italien um fast 50 Prozent seit April 2013 zurückgegangen.
Batteriepreise gehen runter
Der hohe Preis für Batteriemodule und entsprechende Umrichter hemmt derzeit die Marktentwicklung. Obwohl der Durchschnittspreis von Lithium-Ionen-Batterien 2014 um ein Fünftel gesunken sei, müssten die Preise noch weiter sinken. Denn: Profitable Geschäftsmodelle gibt es für solare Energiespeicher derzeit nur in einigen Nischen. Staatliche Subventionen und starkes Interesse von Endverbrauchern ermöglichten dem Markt aber weiter zu wachsen und zu reifen.
Entscheidend sei laut Wilkinson die Höhe der Eigenverbrauchsquote und die Entwicklung das künftigen Haushaltsstrompreises. Unter Einbeziehung dieser Variablen gebe es heute bereits profitable Anwendungen für Speicher. Einen Durchbruch erwarten die Forscher für 2015: Der Preis werde demnach um weitere 15 Prozent sinken. Der Markt für Dachanlagen könnte zudem erstmals seit drei Jahren wieder zulegen. Der Batteriespeicherabsatz könnte dann um 90 Prozent zulegen.
Der größte Speichermarkt wird sich bis 2018 in Japan entwickeln: 200 Megawatt von insgesamt 900 Megawatt Speicherleistung soll es demnach auf der japanischen Insel geben. Nur rund fünf Prozent Anteil am Weltmark werden die Speicher in Nordamerika ausmachen. Hier gebe es Hauptsächlich ein Anreiz in ein Backup-System zu investieren. (Niels H. Petersen)