Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

Wechselrichter bekommt Schwungmasse

Das israelische Elektronik- und Softwareunternehmen Synvertec hat einen Algorithmus entwickelt, der es Solarwechselrichtern ermöglicht, sich wie ein konventioneller Generator mit Schwungmasse zu verhalten. Zusammen mit Q3 Energie und Solutronic Energy haben die Israelis die Erprobung der Technologie in der Praxis gestartet.

Mit einem komplexen Algorithmus in Wechselrichtern wollen die beiden Wechselrichterhersteller Solutronic Energy und Q3 Energie Solaranlagen noch besser in das bestehende Stromnetz einbinden. Das Problem ist, dass die Solaranlagen über die Wechselrichter ihren Strom einspeisen. Früher haben das die konventionellen Kraftwerke mit ihren Turbinen getan. Der Vorteil einer solchen Turbine ist: Sie hat Schwungmasse, die das Netz stabil hält. Diese fehlt den Wechselrichtern. Um die Netzstabilität auch bei steigendem Anteil von Solaranlagen gewährleisten zu können, hat der israelische Hersteller Synvertec einen Algorithmus entwickelt, der die Wechselrichter dazu bringt, sich so zu verhalten, als wäre er ein klassischer Generator mit Schwungmasse.

Direkt auf die Netzsituation reagieren

Dazu bildet der Synchroverter-Algorithmus die mechanischen und elektrischen Eigenschaften eines Synchrongenerators nach und kommuniziert mit den Schaltern im Wechselrichter. Dabei berechnet der Synchroverter permanent die induzierte Spannung an einer Statorspule eines virtuellen Generators. Dadurch kann das System aktiv und reaktiv die Stromeinspeisung ins Netz regulieren und damit direkt auf die konkrete Spannungs- und Frequenzsituation im Netz eingehen. Der Algorithmus kann aber auch auf die Anforderungen des Netzbetreibers reagieren und die Einspeisung der Solaranlage entsprechend steuern.

Zum Produkt weiterentwickeln

Synvertec hat die Technologie bis zum Prototypenstadium weiterentwickelt. Jetzt wollen die beiden Partner in Europa diese zusammen mit den Israelis den Synchroverter-Algorithmus in klassische Photovoltaikwechselrichter integrieren und die Technologie in der Praxis erproben. Die drei Unternehmen haben gerade mit der Entwicklung begonnen und wollen in den kommenden zwei Jahren ein fertiges Produkt auf den Markt bringen. Denkbar ist es, den Algorithmus in die Firmware von Wechselrichtern zu integrieren oder ein kleines elektronisches Bauteil zu entwickeln, das neben den bestehenden Wechselrichter geschraubt wird und über eine Datenkommunikation die Solaranlagen mit dem Algorithmus steuert. (su)