Die Schlagzeilen über die beschlossene EEG-Novelle haben die vergangene Woche geprägt. Von vielen unbeachtet wurde Anfang April auch aber ein neuer und tieferer Mindestpreis für chinesische Fabrikate festgesetzt. Über die Auswirkungen berichtet die Handelsplattform Solartraders exklusiv für photovoltaik.
Und er bewegt sich doch: Der Mindestpreis für Module aus China wurde um drei Cent reduziert und liegt somit für den Import bei mindestens 0,54 Euro liegt (exklusive Handling). „Das betrifft momentan noch nicht alle sich in der EU befindenden Module ,aber chinesische Hersteller haben die ersten Preisreduzierungen durchgegeben“, sagt Patric Kahl, Geschäftsführer von Solartraders. Die „neue“ Ware befinde sich größtenteils noch auf dem Seeweg. „Somit bleiben wir bei unserer Aussage aus dem letzten Preisindex: Vor allem chinesische Module werden in naher Zukunft günstiger“, erklärt Kahl. Es bleibe offen, inwieweit die europäischen Hersteller hier mithalten können. Gleiches gelte für asiatische Produkte der Hersteller mit Tier-1-Status wie BenQ, Kyocera oder auch LG.
Im Vergleich zur letzten Woche fällt sofort der neue Preis für chinesische polykristalline Module auf: Der Preis von 0,58 Euro wurde nach Monaten der Stagnation verlassen und er liegt aktuell bei 0,57 Euro. Bei den monokristallinen Modulen hingegen hat sich nichts verändert. Im Schnitt werden diese für 0,62 Euro gehandelt.
Die nächsten 3,5 Monate nutzen
Asiatische Module polykristalliner Bauart sind um einen Cent von 0,62 Euro auf 0,61 Euro gesunken. Monokristalline Module sind allerdings um einen auf nun 0,66 Euro Cent gestiegen. Europäische Module haben sich in den vergangenen sieben Tagen nicht verändert. Somit kosten polykristalline Module 0,63 Euro und monokristalline 0,69 Euro.
Da die EEG-Umlage auf Eigenverbrauch allem Einschein nach zum August 2014 eingeführt wird, gilt es die kommenden Monate auszunutzen. Konkreter: Geplante Projekte sollten möglicherweise vorgezogen und die Kunden auf diese Tatsache hinzuweisen werden, sagt Kahl. „Die kommenden 3,5 Monate müssen definitiv von der Branche genutzt werden.“ (Niels H. Petersen)
Seit September veröffentlichen wir in Kooperation mit Solartraders die aktuellen Preise für kristalline Module wöchentlich am Montagmorgen auf photovoltaik.eu. Ab der Ausgabe 09/2013 finden Sie den Preisindex, der die Preisentwicklung der letzten drei Monate abbildet, auch in der gedruckten Ausgabe der photovoltaik.
Info zum Preisindex: Er basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das bei Solartraders gelistete Volumen im Bereich kristalliner Solarzellen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird wöchentlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware-Modulen oder Module aus Konkursmassen, die zum Beispiel ohne Garantie sind und deshalb nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 bis 200 Kilowatt.