Die Preise haben sich in dieser Woche kaum bewegt. Aber der Mindestimportpreis für chinesische Hersteller liegt in den nächsten Wochen wieder auf dem Tisch und das hat starken Einfluss auf deren Preise. Patric Kahl von der Handelsplattform Solartraders erklärt warum.
Auch in der letzten Woche ergaben sich bei den gemittelten Preisen keine Veränderungen. Die Preise halten sich seit nunmehr drei Wochen auf genau diesem Niveau. „Dennoch ist das keine Aussage, die lange Bestand haben wird“, sagt Patric Kahl, Geschäftsführer von Solartraders. In zwei Wochen komme das Thema Mindestimportpreis wieder auf den Tisch. „Und dieses Thema hat, egal wie es ausgeht, unmittelbaren Einfluss auf die Preisgestaltung chinesischer Module“, berichtet Kahl.
Doch nicht nur das – auch auf Asien wirkt sich die Entscheidung aus. Es bleibe abzuwarten, ob die vielen Newcomer aus Asien noch innerhalb der EU nachgefragt werden, wenn die bekannten chinesischen Hersteller Preise einen Preis von unterhalb 50 Cent pro Watt fahren, erklärt Kahl. Auch der aktuelle Polysiliziumpreis habe zumindest langfristig Einfluss auf den Preis. Denn der Marktpreis ist momentan so niedrig wie noch nie (mehr Infos dazu im Kommentar zum Preisindex von Solartraders in der Printausgabe).
US-Dollarkurs weiter niedrig
Letztendlich ist auch der Dollar im Verhältnis zum Euro wieder auf einem Niedrigkurs, ähnlich wie bereits im März 2015. Alle drei Punkte hätten Einfluss auf die Herstellung, die Preisfindung und den Importpreis von Modulen, weiß der Solartraders-Chef. „Da auch europäische Hersteller ein Großteil ihrer Vorprodukte mit US-Dollar beschaffen und ebenso Silizium benötigen, tangiert dies hiesige Hersteller genauso.“ Wie groß der Einfluss der einzelnen Faktoren ausfallen werde und wie dies sich im Handelsmarkt auswirke, bleibe abzuwarten.
Die aktuellen Preise stehen wie folgt: Chinesische polykristalline Module liegen bei 0,54 Euro, die monokristallinen Module bei 0,59 Euro. Asiatische Produkte sind weiterhin günstig und somit kosten polykristalline Module 0,48 Euro und monokristallinen Module 0,65 Euro. In diesem Index ist übrigens die größte Streuung zwischen dem teuersten Produkt mit über 80 Cent und dem günstigsten mit knapp über 40 Cent. Aus europäischer Produktion kosten polykristalline Module momentan rund 0,58 Euro, während die Monomodule bei 0,64 Euro gehandelt werden. (Niels H. Petersen)
Seit September 2013 veröffentlichen wir in Kooperation mit Solartraders die aktuellen Preise für kristalline Module wöchentlich am Montagmorgen auf photovoltaik.eu. Ab der Ausgabe 09/2013 finden Sie den Preisindex, der die Preisentwicklung der letzten drei Monate abbildet, auch in der gedruckten Ausgabe der photovoltaik.
Info zum Preisindex: Er basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das bei Solartraders gelistete Volumen im Bereich kristalliner Solarzellen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird wöchentlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware-Modulen oder Module aus Konkursmassen, die zum Beispiel ohne Garantie sind und deshalb nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 bis 200 Kilowatt.