Schweizer Forscher haben einen neuen Wirkungsgradrekord von Solarzellen mit Perowskit als Halbleitermaterial aufgestellt. Er liegt ein Prozent höher als der bisherige Effizienzrekord.
Prozent für Prozent – die Entwicklung von Solarzellen mit Perowskiten als Halbleitermaterial schreitet planmäßig voran. Denn Forscher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben eine Zelle mit dem Hybrid aus organischen Methylammoniumverbindungen und anorganischen Bleihalogeniden mit einer Umwandlungseffizienz von 21,02 Prozent vorgestellt.
In die Massenfertigung überführen
Damit haben sie den bisherigen Rekord auf Zellebene um fast ein Prozent nach oben geschraubt. Er lag bei 20,1 Prozent und wurde Anfang November des vergangenen Jahres von Forschern des Korean Research Insitute of Chemical Technology in Seoul aufgestellt. „Wenn man sieht, wie gut die EPFL mit dem Wirkungsgrad vorankommt und wie intensiv Dyesol sich dem Nachweis der Stabilität und Haltbarkeit von Perowskit widmet, dann ist klar, dass wir ein ausgezeichnetes Team sind, um die enorme wirtschaftliche Chance wahrzunehmen, die diese potentiell preisgünstigere und vielseitigere Alternative zur Photovoltaiktechnologie darstellt“, erklärt Richard Caldwell, Chef von Dyesol. Das australische Unternehme ist mit der Produktion von Farbstoffsoalrzellen gestartet und konzentriert sich derzeit auf die Überführung von Perowskit als Halbleitermaterial in die Massenfertigung.
Potenzial zur Kommerzialisierung vorhanden
Der Rekord des Schweizer Forscherteams unter Leitung des Altmeisters der Solarzelle der dritten Generation Michael Grätzel und Anders Hagfeldt, Leiter des Labors für Photomolekulare Forschung des EPFL, wurde vom Labor der Newport Corporation in Bozeman, Montana, bestätigt. Es ist eines der wenigen Labors auf der Erde, die Solarzellen mit solchen neuen Halbleitern überhaupt zertifizieren darf. „Ich möchte besonders den sehr wesentlichen Beitrag hervorheben, den mein Kollege Professor Anders Hagfeldt und sein Team zum Erzielen dieses Weltrekordergebnisses geleistet haben“, betont Michael Grätzel. „Ich bin zuversichtlich, dass wir auch weiterhin rasante Fortschritte machen werden, die das außerordentliche Kommerzialisierungspotential dieser bahnbrechenden Solartechnologie unter Beweis stellen.“ Grätzel ist Vorsitzender des technischen Beirats von Dyesol. (Sven Ullrich)