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Euro-Module unter 60 Cent

Alle polykristallinen Module werden im Mittel unter 60 Cent gehandelt. Für europäische Module ein Novum. Derweil zieht die Nachfrage in Deutschland wieder an. Das ermittelte die Handelsplattform Solartraders exklusiv für photovoltaik.

Vergangene Woche hat sich eine interessante Preisstruktur entwickelt: Alle polykristallinen Module werden im Durchschnitt unter 60 Cent gehandelt. „Bei den asiatischen und chinesischen Poly-Modulen kennen wir das“, kommentiert Patric Kahl, Geschäftsführer von Solartraders. Neu sei, dass zum ersten Mal die europäischen Module ebenso den bekannten Korridor nach unten hin verlassen hätten. Polykristalline Module aus der EU werden zurzeit für 0,59 Euro gehandelt. „Man muss natürlich bei der Betrachtung dieser Aussage daran denken, dass dies ermittelte Durchschnittswerte sind“, sagt Kahl. Die monokristallinen Module aus der europäischen Union haben sich preislich im Vergleich zur Vorwoche nicht bewegt. Gemittelt liegen sie bei 0,68 Euro pro Watt.

Aber auch die chinesischen und asiatischen polykristallinen Module haben sich um einen Cent nach unten bewegt. Beide Modultypen werden im Schnitt für günstige 0,54 Euro gehandelt. Dies gilt jedoch nicht für kleine Anlagen im Bereich bis zu zehn Kilowatt. „Dort verlangen die Großhändler mehr pro Watt, was auch verständlich ist“, meint Kahl. Die monokristallinen Module aus China haben sich ebenso um einen Cent vergünstigt und kosten derzeit 0,59 Euro. Die asiatischen monokristallinen Module hingegen haben sich von 0,68 auf 0,69 Euro bewegt.

50 Gigawatt Zubau in 2014

Die TU Wien hat mit der Energy Economics Group eine Studie zu den Ausbauzielen der EU bis 2020 veröffentlicht. Deutschland gehört zu jenen Kandidaten, die die Ausbauziele bis 2020 verfehlen könnte, heißt es in der Studie. An den Komponentenkosten werde es nicht scheitern – so viel sei aus Sicht des Handels gesagt, erklärt Kahl. Parallel veröffentlichen die US-Marktforscher von NPD Solarbuzz Zubauzahlen die Rekordwerte zeigen. Rund 50 Gigawatt werden 2014 weltweit neu installiert. Der weltweite Zubau im vierten Quartal 2014 übersteigt somit den Gesamtzubau des Jahres 2010. Beindruckendes Zahlenwerk – leider fällt nur ein Bruchteil auf den deutschen Photovoltaikmarkt aus. „Rekorde stellen wir in Deutschland 2014 auch auf – leider in die falsche Richtung gehend hinsichtlich der Zubauzahlen“, sagt Kahl. Positives gibt es aber auch zu vermelden: in den vergangenen Wochen zog die Nachfrage laut Solartraders auch in Deutschland wieder an. (Niels H. Petersen)

Seit September 2013 veröffentlichen wir in Kooperation mit Solartraders die aktuellen Preise für kristalline Module wöchentlich am Montagmorgen auf photovoltaik.eu. Ab der Ausgabe 09/2013 finden Sie den Preisindex, der die Preisentwicklung der letzten drei Monate abbildet, auch in der gedruckten Ausgabe der photovoltaik.

Info zum Preisindex: Er basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das bei Solartraders gelistete Volumen im Bereich kristalliner Solarzellen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird wöchentlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware-Modulen oder Module aus Konkursmassen, die zum Beispiel ohne Garantie sind und deshalb nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 bis 200 Kilowatt.