8,53 Cent pro Kilowattstunde erhält ein Betreiber einer Anlage bis 100 Kilowatt Leistung. Eigenverbrauch und vermiedene Lastspitzen verbessern die Rendite noch. Zudem ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung ein starkes Argument.
Wie bei Privatleuten sind es vor allem drei Gründe, die den Ökostrom vom Dach oder der Freifläche wirtschaftlich attraktiver machen: Die gesunkenen Anlagenkosten gehen einher mit einer stabil gebliebenen Förderung. Die Einspeisevergütung für Solarstrom aus neuen Dachanlagen auf Nichtwohngebäuden bis 100 Kilowatt installierter Leistung liegt weiterhin bei 8,53 Cent pro Kilowattstunde und das steigert den Gewinn. Darauf weist die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg hin.
Ab 750 Kilowatt in die Ausschreibung
Investoren, die eine neue Photovoltaikanlage mit mehr als 100 Kilowatt Leistung errichten wollen, vermarkten den Solarstrom direkt. Auch hier ist die Vergütung unverändert geblieben. Nur Betreiber neuer Anlagen über 750 Kilowatt installierter Leistung müssen seit diesem Jahr vor der Direktvermarktung an einer Ausschreibung teilnehmen, um die Förderung zu erhalten.
Der dritte Faktor, der für Solaranlagen spricht, ist der steigende Strompreis: Zum Jahreswechsel wurden insbesondere staatliche Umlagen und Netzentgelte angehoben. Das Ende der Fahnenstange ist wohl noch nicht erreicht, weitere Preissteigerungen stehen vor der Tür. Hier können Unternehmen gegensteuern und sich langfristig einen stabilen Strompreis sichern, der derzeit zwischen einem Drittel und zwei Dritteln unter dem Industrie- und Gewerbestrompreis liegt.
Teure Lastspitzen vermeiden
Speisen Unternehmen den selbst erzeugten Solarstrom vollständig ein, erzielen sie damit auf einfache Art eine Rendite. Steigern kann man den finanziellen Ertrag mit Eigenverbrauch. Da die Last im Gegensatz zu Privatleuten meist nur tagsüber anfällt und sich das mit dem Solarstromertrag deckt, sind Eigenverbrauchsquoten von 70 Prozent oder mehr bereits ohne Speicher möglich. Wie hoch der Gewinn mit Eigenverbrauch sein kann, hängt letztlich von der Größe der Anlage, dem Anteil des Eigenverbrauchs und den Stromkosten ab. Eigenverbrauch bringt jedoch in der Regel mehr Komplexität mit sich: Insbesondere rechtliche Fragen und solche der Finanzierung machen Unternehmen hier oftmals das Leben schwer.
Solarstromspeicher erhöhen Eigenverbrauch. Das allein macht sie für Firmen allerdings noch nicht attraktiv. Der Grund: Ihr Strompreis ist deutlich niedriger als der von Privatkunden. Damit ist die Einsparung für den selbst verbrauchten Strom entsprechend geringer. In manchen Fällen lohnt es sich aber trotzdem, etwa wenn durch Speicher teure Lastspitzen vermieden werden können oder eine unterbrechungsfreie Stromversorgung benötigt wird. (nhp)
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