Asiatische Modulbauer versuchen weiter in Europa Fuß zu fassen. Die neuen Hersteller bieten sogenannte OEM-Ware an. Dies sei oftmals der einzige Hebel gegen etablierte Hersteller. Das ermittelte die Handelsplattform Solartraders exklusiv für photovoltaik.
Der Index der gemittelten Großhandelspreise bei chinesischen polykristallinen Modulen liegt weiter bei 0,55 Euro. Stillstand gibt es auch bei den monokristallinen Fabrikaten aus der Volksrepublik, welche unverändert auf 0,59 Euro liegen.
Bei den Asiaten haben sich nur die monokristallinen Module um einen Cent verteuert. Im Schnitt liegt der Handelspreis bei 0,71 Euro. Die polykristallinen Module aus Asien liegen in der dritten Woche bei 0,53 Euro. „Wir haben vergangene Woche zwei neue Hersteller zum ersten Mal im Handelssystem aus Asien begrüßt“, sagt Patric Kahl und konkretisiert: “welche im günstigen Segment angesiedelt sind und den Polydurchschnittspreis weiter unten halten.“ Er ist Geschäftsführer des Online-Marktplatzes Solartraders.
Anderer Markenname
„Offenbar versuchen weiterhin asiatische Unternehmen in Europa Fuß zu fassen“, folgert Kahl. Meistens ließen diese „Newcomer“ OEM-Ware herstellen und besäßen oftmals keine eigene Produktion. Der englische Begriff OEM steht für „Original Equipment Manufacturer“. Dies sind Hersteller, deren Komponenten für die eigene Produktion dazukauft werden, um sie unter einem anderen Markennamen weiter zu verkaufen. „Der Preisvorteil gegen etablierte Hersteller ist oftmals der einzige Hebel, um im EU-Markt Absatz zu generieren“, erläutert Kahl. Kurzfristig werde diese Strategie aufgehen. Innovationen seien folglich aus diesem Segment von „Herstellern“ nicht zu erwarten.
Auch bei den europäischen Herstellern gab es keine großen Sprünge. Die polykristalline Module taxieren bei 0,58 Euro. Bei den monokristallinen Modulen ging es in der vergangene Woche um einen Cent nach unten, der aktuelle Index liegt somit bei 0,68 Euro.
Das Fazit für diese Woche lautet: Die vergangenen sieben Tagen des Preisindexes waren unspektakulär. Es ergaben sich zwar kleine Veränderungen, diese seien allerdings ohne größere Signalwirkung. (Niels H. Petersen)
Seit September 2013 veröffentlichen wir in Kooperation mit Solartraders die aktuellen Preise für kristalline Module wöchentlich am Montagmorgen auf photovoltaik.eu. Ab der Ausgabe 09/2013 finden Sie den Preisindex, der die Preisentwicklung der letzten drei Monate abbildet, auch in der gedruckten Ausgabe der photovoltaik.
Info zum Preisindex: Er basiert auf den gelisteten Angeboten innerhalb der Online-Handelsplattform Solartraders. Das bei Solartraders gelistete Volumen im Bereich kristalliner Solarzellen umfasst durchschnittlich zwischen 35 und 40 Megawatt Leistung pro Monat. Angebote von Herstellern, die in verschiedenen Regionen produzieren, werden der Region zugeordnet, in der sich der Produktionsort des Unternehmens befindet. Aus den Modulpreisen wird wöchentlich das arithmetische Mittel errechnet. Angebote von B-Ware-Modulen oder Module aus Konkursmassen, die zum Beispiel ohne Garantie sind und deshalb nicht zum marktüblichen Preis verkauft werden, sind im Durchschnittswert nicht enthalten. Die Preise sind Netto-Großhandelspreise und gelten im Schnitt für Abnahmemengen zwischen 10 bis 200 Kilowatt.