Ende Oktober trat das neue Gesetz zur Rücknahme von Elektroaltgeräten in Kraft. Nun gelten auch für Solarmodule klare Regeln, wie sie zurückgenommen und verwertet werden. Die Formalitäten sind nicht zu unterschätzen.
Photovoltaikmodule unterfallen dem Anwendungsbereich der Kategorie 4 „Geräte der Unterhaltungselektronik und Photovoltaikmodule“. Die Hersteller oder Importeure von Photovoltaikmodulen müssen bis zum Beginn des vierten Kalendermonats nach Inkrafttreten des Gesetzes bei der Stiftung Elektroaltgeräte (EAR) registriert sein.
Wer sich bis zum 1. Februar 2016 nicht registrieren lässt und danach trotzdem mit Solarmodulen handelt, handelt gesetzwidrig. Denn die Registrierung muss vorliegen, noch bevor die Module in Deutschland angeboten und verkauft werden.
Schnell sind die Wochen rum
Nach Angabe von Christoph Brellinger vom Hamburger Dienstleister Take E-Way dauert die Registrierung bei der EAR derzeit zwischen fünf und sechs Wochen. Take E-Way ist seit zehn Jahren in der Branche aktiv. „Da aber die EAR durch das Inkrafttreten des Gesetzes sein System umstellen muss, und es zu vielen Neu- und Änderungsregistrierungen kommen wird, vermuten wir, dass die Registrierung länger dauern könnte“, warnt er in einer E-Mail an die Redaktion.
Soll heißen: Gesetzlich hat die Stiftung zwölf Wochen Zeit, um eine Registrierung zu prüfen und zu bewilligen. Take E-Way empfiehlt dringend, die Registrierung möglichst umgehend vorzunehmen. Der Dienstleister bietet an, die gesamte Prozedur im Auftrag von Modulherstellern oder Importeuren zu erledigen. Jedes Mitgliedsland der EU hat eigene Vorschriften, um die WEEE-Richtlinie zu erfüllen.
PV Cycle: Aufwand nicht unterschätzen!
Auch PV Cycle weist daraufhin, dass die Modulanbieter den Aufwand nicht unterschätzen sollten. Neben einer jährlichen Rückstellung für die in den Umlauf gebrachte Modulmenge muss die Branche auch die Rücknahme selbst finanzieren – wie die Anbieter von Kühlschränken, Wärmepumpen, Computern oder Waschmaschinen.
PV Cycle weist zudem darauf hin, dass nur kleine Modulmengen über die kommunalen Sammelpunkte abgegeben werden dürfen. Größere Mengen erfordern industrielle Rücknahmesysteme. In beiden Zweigen ist PV Cycle engagiert. Spezielle Container für die Sammlung der Altmodule wurden entwickelt. (Heiko Schwarzburger)