Die Schweizer Verordnung über die Rücknahme elektrischer und elektronischer Geräte wird überarbeitet. Danach werden auch Solarmodule als Gerätekategorie aufgenommen. Die Hersteller und Händler von Solarmodulen in der Schweiz müssen dann eine obligatorische Gebühr entrichten, mit der das Einsammeln und das Recycling von Solarmodulen finanziert wird.
In der Schweiz wird in naher Zukunft die Rücknahme von Photovoltaikmodulen durch die Hersteller und Händler obligatorisch. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in Bern überarbeitet dazu derzeit die Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG). Neu in der überarbeiteten Verordnung wird nicht nur die Aufnahme von Solarmodulen als Gerätekategorie sein. Zusätzlich muss jeder Hersteller, Importeur und Händler, der elektrische und elektronische Geräte in der Schweiz verkauf, eine sogenannte vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) vom Kunden verlangen. Bisher war die Zahlung dieser Gebühr freiwillig. So konnten Hersteller und Händler auch auf die vRG verzichten, mussten die Entsorgung und das Recycling ihrer Produkte aber selbst finanzieren. Die novellierte Verordnung sieht vor, dass die vRG nun obligatorisch erhoben wird. Diese Gebühr soll die Verarbeitung der Produkte am Lebensende finanziell abdecken.
Kooperation mit PV Cycle
Damit zieht die Schweiz mit der Europäischen Union gleich. Dort legt die Richtlinie zur Entsorgung von elektrischen und elektronischen Geräten (WEEE) schon die obligatorische Rücknahme von Solarmodulen vor, nachdem diese am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind. Um nicht nur das Einsammeln sondern auch das Recycling der Produkte und die Abfallbeseitigung abzusichern, hat SENS e-Recycling – neben SWICO eines der beiden Schweizer Rücknahmesysteme – eine Kooperation mit dem europaweit aufgestellten Spezialisten für das Recycling von Solarmodulen PV Cycle unterzeichnet. Außerdem werden der Fachverband Swissolar und PV Cycle gemeinsam in der vRG-Kommission vertreten sein und dort die Interessen der Hersteller und Importeure von Solarmodulen vertreten.
Mit SENS eRecycling geht PV Cycle seine zweite nationale Partnerschaft ein. Schon im April 2013 hat das Unternehmen mit Sitz in Brüssel mit dem tschechischen WEEE-Programm RETELA eine Zusammenarbeit bei der Beseitung von Abfällen aus der Photovoltaikbranche in der Tschechischen Republik vereinbart. PV Cycle ist heute durch eigene Niederlassungen in Deutschland, Italien, Spanien, Belgien, Frankreich und in Großbritannien vertreten. (Sven Ullrich)