Lange ließ er auf sich warten. Jetzt ist endlich die Markteinführung angelaufen. Der wandmontierte Wechselrichter mit integriertem Lithium-Ionen-Akku ist eine einfache Lösung. Für die Idee bekam SMA im vergangenen Jahr den Intersolar-Award.
Knapp ein Jahr nach der Vorstellung auf der Intersolar 2013 ist der Sunny Boy Smart Energy des hessischen Anbieters SMA endlich auf dem Markt. Das Unternehmen hat jetzt die Markteinführung des ersten wandmontierten Photovoltaikwechselrichters mit integriertem Lithium-Ionen-Speicher bekannt gegeben. Das Gerät hatte den Intersolar-Award im vergangenen Jahr gewonnen, ließ aber noch lange auf sich warten. Der Sunny Boy Smart Energy ist aktuell die einfachste Speicherlösung für die typische Anwendung im Eigenheim. Er kann auch im Rahmen der Speicherlösung SMA Integrated Storage System eingesetzt werden.
Solarstrom für den Abend zwischenspeichern
Die Innovation liegt vor allem in der Wandmontage des Systems. Die Batterie hat eine Kapazität von etwa zwei Kilowattstunden. Das ist ausreichend für einen normalen Haushalt eines Einfamilienhauses, um den Solarstrom vom Dach für die Stunden zwischenzuspeichern, in denen die Sonne nicht mehr scheint. „Das steigert den ökologisch und finanziell sinnvollen Eigenverbrauch und damit die Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen“, betont Thomas Thierschmidt, Produktmanager bei SMA. „In Kombination mit dem Sunny Home Manager sind Autarkiequoten von 50 Prozent im Jahresschnitt keine Ausnahme. Aktuell brauchen die meisten unserer Testanlagen nur für wenige Nachtstunden Netzstrom.“
Kapazität auf das Einfamilienhaus abgestimmt
Ein größerer Akku wäre für ein Einfamilienhaus deshalb kaum wirtschaftlich. Er wird dann nicht nur erheblich teurer. Der Haushalt kann auch nur bis zu einer bestimmten Speichergröße den Eigenverbrauch erhöhen. Es gibt einen sogenannten Stagnationspunkt, wo keine Verbesserung des Autarkiegrades mehr drin ist. Statt dessen nimmt der Nutzungsgrad des Speichers ab, wenn er zu groß dimensioniert ist. Außerdem kann der Haushalt mit der Batterie den selbst erzeugten Photovoltaikstrom fast vollständig nutzen. Dadurch muss die Anlage nicht in ihrer Wirkleistung bei der Netzeinspeisung begrenzt werden, wie es der Gesetzgeber aktuell fordert. „Unsere lange Erfahrung mit Speichersystemen bestätigt immer wieder: Der kleine Speicher ist äußerst praktikabel und vor allem bezahlbar“, erklärt Thomas Thierschmidt. Beim Wechselrichter hat der Installateur die Wahl zwischen zwei Leistungsstufen: 3,6 und fünf Kilowatt. Er ist neben dem Sunny Home Manager eine der Kernkomponenten der integrierten Speicherlösung von SMA.
Auf die Energiewende zugeschnitten
Das Gerät ermöglicht aber nicht nur eine größere Unabhängigkeit im Rahmen des intelligenten Energiemanagements von SMA, sondern ist durch seine Speicherfunktion perfekt auf die Anforderungen der Energiewende zugeschnitten. „Das künftige Smart Grid für eine dezentrale und erneuerbare Stromversorgung ist zwingend auf elektrische Speicher angewiesen“ sagt Produktmanager Thomas Thierschmidt. „Um im Netz zeitnah eine systemrelevante Speicherkapazität aufzubauen, benötigt man jedoch ein einfach zu installierendes und bezahlbares Serienprodukt. Insofern unterstützt der Sunny Boy Smart Energy die Energiewende wie kaum ein anderes Gerät“, meint der Produktmanager. (Sven Ullrich)